Nach zwei Jahren politischen Stillstands gibt es im multikonfessionellen Libanon wieder eine funktionsfähige Regierung. Der sunnitische Chef der Zukunftspartei, Saad al-Hariri, wird Regierungschef einer breiten Koalition, in der auch die schiitische Hisbollah-Miliz vertreten ist. Hariri sagte am Sonntag, die wichtigste Aufgabe seiner Regierung sei es, angesichts der "tobenden Brände in unserer Region" für Stabilität und Sicherheit zu sorgen. Der Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien hat weitreichende Folgen für Libanon: Kein Land hat in Relation zur eigenen Bevölkerung mehr syrische Flüchtlinge aufgenommen. Zu den etwa viereinhalb Millionen Einwohnern kamen in fünf Jahren Bürgerkrieg eine Million Flüchtlinge aus Syrien. Um darauf zu reagieren, wurden im 30-köpfigen Kabinett eigens Posten für Flüchtlingsfragen geschaffen, außerdem erstmals welche für Frauen- und Menschenrechte sowie für den Kampf gegen die im Lande grassierende Korruption.
Libanon:Neues Kabinett in Beirut
Nach zwei Jahren politischen Stillstands hat der Libanon eine neue Regierung - der sunnitische Politiker Saad al-Hariri wird Regierungschef. Er gilt als Vertrauter der Saudis.
Von Dunja Ramadan
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