Leises Weinen, lautes Schluchzen, rhythmische Schläge auf die Brust. Die trauernden Männer und Frauen, die sich rund um einen Bombenkrater in Beirut versammelt haben, bewegen sich in Trance. Die aufgerissenen Fassaden mehrstöckiger Wohnhäuser, die Betontrümmer, die ausgebrannten Autowracks: Der Ort, an dem das Leben von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallahs endete, ist zum schiitischen Wallfahrtsort geworden.
Libanon:Die Hisbollah meldet sich zurück
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Vor fünf Monaten starb Hassan Nasrallah durch israelische Bombenangriffe, jetzt findet die Beerdigung für den Chef der Hisbollah in Beirut statt. Erwartet wird ein Massenmarsch, mit dem die Schiiten-Miliz ihren Machtanspruch demonstrativ erneuern will.
Von Tomas Avenarius, Beirut

Geschichtsbild:Paris des Nahen Ostens
Die Sechziger sind Beiruts goldene Jahre. Hotels, Nachtclubs, Casinos entstehen. Auch die Ballettstars Rudolf Nurejew und Margot Fonteyn kommen in die Stadt - und sonnen sich am Strand.
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