Süddeutsche Zeitung

Libanon:Ärzte und Pfleger verlassen das Land

In der sich weiter verschärfenden Krise in Libanon warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer Abwanderung von hoch qualifizierten Fachkräften und dramatischen Folgen für das Gesundheitssystem. "Arbeiter im Gesundheitswesen verlassen das Land. Krankenpfleger verlassen das Land. Ärzte verlassen das Land. Das ist sehr ernst, weil die Auswirkungen viele weitere Jahre anhalten werden", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Beirut. Dies sei "sehr, sehr besorgniserregend" und müsse schnell aufgehalten werden. Das kleine Land am östlichen Mittelmeer erlebt seine schwerste Krise seit Jahrzehnten. Libanon ist politisch gelähmt und die Wirtschaft am Boden. Die Lage wurde durch die verheerende Explosion am Hafen von Beirut im August 2020 und die Corona-Pandemie verschärft. Der dramatische Versorgungsmangel hat unter anderem Treibstoff, Strom und Medikamente knapp werden lassen. Die ganze Situation in Libanon sei "entsetzlich", sagte Tedros, der in Beirut unter anderem Ministerpräsident Nadschib Mikati und Präsident Michel Aoun traf.

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SZ vom 18.09.2021 / dpa
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