Lewis Hamilton:Über den Wolken

Paradise Papers

Illustration: Bene Rohlmann

Von Elisabeth Gamperl

Lewis Hamilton hat in diesem Jahr zum vierten Mal die Formel-1-Weltmeisterschaft gewonnen, der Brite ist das glamouröse Aushängeschild des Rennsports. Ein feuerroter Jet mit schwarz-roten Ledersitzen gehört seit fast fünf Jahren zu seiner Inszenierung. "Verdammt, wie ich dieses Flugzeug liebe", schrieb er unter ein Foto auf Instagram. Hamilton nutzte laut Paradise Papers eine Briefkastenfirma auf der Isle of Man, um bei der Einfuhr seines Lieblingsspielzeugs mehr als vier Millionen Euro an Mehrwertsteuer zu sparen. Dafür genügte es, einmal morgens kurz auf der kleinen Insel in der Irischen See zu landen. Die Isle of Man gehört nicht zur EU, hat aber ein Zollabkommen mit Großbritannien. Dadurch gilt ein Flugzeug, das über die Isle of Man eingeführt wird, als in die EU importiert. Um die Steuerbefreiung zu erhalten, muss das Flugzeug aber ausschließlich geschäftlich genutzt werden. Hamilton hat dafür ein Geflecht aus Briefkastenfirmen konstruiert. Eine davon hat die Aufgabe, den Jet pro forma zu chartern. Auch seinen Arbeitsvertrag mit dem Mercedes-Rennstall und Erlöse aus seinen Werbe- und Bildrechten lässt Hamilton laut Paradise Papers über Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen laufen.

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