Klimaprotest:Auseinandersetzungen bei Straßenblockade der "Letzten Generation"

Klimaprotest: An Berliner Autobahnausfahrten haben sich mehrere Aktivisten der Letzten Generation festgeklebt. Es kam zu mehreren Auseinandersetzungen mit Autofahrern.

An Berliner Autobahnausfahrten haben sich mehrere Aktivisten der Letzten Generation festgeklebt. Es kam zu mehreren Auseinandersetzungen mit Autofahrern.

(Foto: Julius-Christian Schreiner/dpa)

Aktivisten kleben sich in Berlin, Köln, Leipzig, Düsseldorf und weiteren Städten an Fahrbahnen fest und behindern den Verkehr. In Berlin sollen Blockierer von genervten Autofahrern tätlich angegriffen worden sein.

Aktivisten der Klimaschutzbewegung "Letzte Generation" haben zum Wochenstart in mehreren Städten Straßen blockiert. In der Hauptstadt Berlin kam es während einer Blockade am Montagmorgen auch zu Auseinandersetzungen mit Autofahrern. Etwa fünf Fahrer aus verschiedenen Autos beschimpften demnach die Blockierer am Messedamm, schubsten sie teilweise und versuchten, einen festgeklebten Aktivisten von der Straße zu zerren, berichtete ein dpa-Reporter.

Auf Videoaufnahmen, die der RBB auf seiner Webseite teilweise verpixelt zeigt, sieht es aus, als ob ein Autofahrer über den Fuß eines Demonstranten fährt. Die Polizei soll teilweise schon Ermittlungen aufgenommen haben. Eine Anzeige von Aktivisten der "Letzten Generation" liege noch nicht vor, berichtet RBB24.

Aktionen gab es am Montag auch in Köln, Leipzig und Magdeburg. Die Vorsitzende der Grünen im Bundestag, Katharina Dröge, äußerte ihr Unverständnis mit Blick auf erneute Straßenblockaden. "Was ist die Botschaft daran? Was wollen die bewirken?", fragte sie im RTL/ntv-"Frühstart". "Wollen sie den Leuten etwa sagen, fahrt nicht mehr zur Arbeit oder bringt eure Kinder nicht mehr zur Schule - da passt Handeln und Botschaft nicht zusammen."

Die "Letzte Generation" berief sich am Montag auf Artikel 20a des Grundgesetzes, wonach der Staat auch für künftige Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und Tiere schützen muss. Die Aktivisten hätten Schilder mit sich geführt, auf denen auf den Grundgesetzartikel verwiesen wurde, teilte die Gruppe mit. Ein Sprecher der Gewerkschaft der Deutschen Polizei (GdP) verurteilte die Blockade und warf den Aktivisten vor, mutwillig in die Bewegungsfreiheit Tausender Menschen einzugreifen.

In Hannover blockierte eine Gruppe einen Kreisel. Zwei der Aktivisten hätten sich am Asphalt festgeklebt, sagte ein Polizeisprecher. In Düsseldorf klebten sich Aktivisten am Rand einer vierspurigen Hauptverkehrsstraße fest. Der Verkehr sei nur kurzzeitig durch eine Blockade weiterer Aktivisten zum Erliegen gekommen und dann eingeschränkt einspurig weiter geflossen, sagte eine Polizeisprecherin. Es habe einen Rückstau gegeben.

Auch an anderen Orten sorgten die Störaktionen für Staus. In Düsseldorf erstattete die Polizei nach eigenen Angaben Anzeige gegen fünf Aktivisten wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Nötigung. In Köln klebten sich am Neumarkt vier Aktivisten auf einer Fahrbahn und auf einem Radweg fest, wie die Polizei mitteilte. Auf Transparenten und via Twitter bekannte sich die Gruppe "Letzte Generation" zu der Aktion.

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