Let's go to America:Unter Dampf

Greta Thunberg ist unterwegs nach New York, im Segelboot. Sie wird voraussichtlich etwa zwei Wochen auf hoher See zubringen. Zeit für ein paar Atlantik-Überquerungsfakten.

Von Robert Probst

Manch einem Segler gilt es als eines der letzten großen Abenteuer - eine Überquerung des Atlantiks vom alten zum neuen Kontinent. Einige Anbieter veranstalten sogar auf der Route, die einst Christoph Kolumbus nahm, Touren für Enthusiasten.

Anders als Greta Thunberg, die diese Woche vom südenglischen Plymouth Richtung New York aufbrach, bevorzugen Segler heutzutage Routen von den Kanarischen Inseln in die Karibik. Im 19. Jahrhundert war aber die Reise von englischen Häfen nach New York der Klassiker der Schifffahrt - spätestens seit 1838 das erste rein mit Dampf betriebene Schiff die Ostküste erreicht hatte, boomte der Wettlauf der PS-Riesen.

Jeder Eigner, der etwas auf sich hielt, ließ sich ein noch größeres, noch leistungsfähigeres und noch mehr Passagiere fassendes Meeresgefährt bauen. Nicht zuletzt dieses Buhlen um Ruhm und Ehre führte 1912 zum dramatischen Untergang der Titanic. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Lust an der flotten Atlantikfahrt erst mal ungebremst weiter.

Die United States hält bis heute den Rekord der schnellsten Überfahrt, sie brachte 1952 für die knapp mehr als drei Tage dauernde Fahrt mit acht Dampfkesseln 240 000 PS aufs Wasser. Die kommerzielle Fliegerei machte aber bald danach derlei Luxuslinienreisen nach New York überflüssig. Wobei man nicht sagen kann, dass damit der CO₂-Ausstoß beim Reisen übers Meer weniger geworden wäre. Im Gegenteil. Da haben es die Segler einfacher.

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