Blonde Haare, blaue Augen, ein gesunder Körper - die Nazis hatten es mit Rasse und Blut. Ihr Idealbild war der arische Mensch, der allen anderen Menschengruppen überlegen war. In dieser Imagination und in einer pronatalistischen Politik verfangen, gründeten sie 1935 den "Lebensborn", einen eingetragenen Verein der SS, damit arische Frauen in speziellen Heimen arische Kinder zur Welt bringen konnten. "Lebensborn" war ein Instrument der NS-Rassen- und Bevölkerungspolitik. Einzige Voraussetzung für die Beteiligten war die Einstufung der Mütter, Väter und erwarteten Kinder als "rassisch und erbbiologisch wertvoll". Bis 1945 wurden in mehr als 20 Heimen in Deutschland, Belgien, Luxemburg und Frankreich etwa 17 000 bis 18 000 sogenannte Lebensborn-Kinder geboren und erzogen. In Deutschland waren es etwa 7000 oder 8000.
Das Politische Buch:Himmlers Zeugungsbund
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Dorothee Schmitz-Köster spürt den SS-Männern nach, die im "Lebensborn" arischen Nachwuchs zeugen sollten. Was dachten und wollten diese Männer, die oft anonym blieben?
Von Ludger Heid
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