Rechte Gewalt:Angriffe auf Büros

Rechte Gewalt: Anfang Dezember hatten Unbekannte Parolen an das Wahlkreisbüro von Karl Lauterbach in Köln geschmiert. Nun wurde die Scheibe eingeworfen.

Anfang Dezember hatten Unbekannte Parolen an das Wahlkreisbüro von Karl Lauterbach in Köln geschmiert. Nun wurde die Scheibe eingeworfen.

(Foto: Tobias Jacquemain/dpa)

Die Scheiben der Wahlkreisbüros von Karl Lauterbach und Marco Wanderwitz wurden über den Jahreswechsel beschädigt. Hinter den Anschlägen werden vermeintlich politische Motive vermutet.

In der Silvesternacht haben Unbekannte die Scheibe des Kölner Wahlkreisbüros von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingeworfen. Auch im sächsischen Zwönitz wurde über den Jahreswechsel das Fenster eines Bundespolitikers beschädigt - im Wahlkreisbüro des bisherigen Ostbeauftragten der Bundesregierung, des CDU-Bundestagsabgeordneten Marco Wanderwitz. Im Fall Lauterbach hat der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen. Nicht nur der Gesundheitsminister geht wegen vorangegangener Sachbeschädigungen und Drohmails davon aus, dass die Attacke aus den Reihen radikalisierter Impfgegner und Corona-Leugner heraus verübt wurde. "Diese Menschen repräsentieren nicht die Gesellschaft, wo ja wirklich der überwältigende Teil zusammenhält und versucht, alles gegen die Pandemie zu tun", sagte der Minister an Neujahr. "Sie repräsentieren eine ganz kleine Splittergruppe, die selbstgerecht glaubt, hier einen anderen Weg gehen zu müssen und die sich dabei verrannt hat. Das ist einfach nur traurig."

Im sächsischen Zwönitz wurde laut Polizei vermutlich Pyrotechnik eingesetzt, der Hintergrund sei noch offen. Mehrere Politiker ordneten die Tat bereits als Anschlag ein. "Es gibt keine Rechtfertigung dafür. Dieser Anschlag ist keine Form von Protest, sondern einfach nur kriminell", kommentierte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak den Vorfall auf Twitter. Carsten Schneider (SPD), Nachfolger von Wanderwitz als Ostbeauftragter, schrieb: "Dieser Anschlag auf das Büro von @wanderwitz ist ein weiterer Beleg für die Radikalisierung und Enthemmung von Teilen der Bevölkerung. Es ist auch kein Einzelfall, sondern mittlerweile traurige Methode." Der Politische Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner bekundete "volle Solidarität" und ergänzte: "Gewalt hat in der demokratischen Auseinandersetzung keinen Platz."

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