Covid-19-Pandemie:Lauterbach mit Corona infiziert

Covid-19-Pandemie: Gesundheitsminister Lauterbach warnt immer wieder vor dem Coronavirus, nun hat er sich infiziert.

Gesundheitsminister Lauterbach warnt immer wieder vor dem Coronavirus, nun hat er sich infiziert.

(Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Der vierfach geimpfte Gesundheitsminister hat nach eigenen Angaben nur leichte Symptome. Das Robert-Koch-Institut sieht trotz deutlich sinkender Infektionszahlen die Sommerwelle noch als große Herausforderung.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der 59-Jährige sei am Donnerstagabend positiv getestet worden, teilte sein Ministerium mit. Ihm gehe es gut, er habe nur leichte Symptome und nehme seine Amtsgeschäfte vorübergehend aus der häuslichen Isolation war. Lauterbach ist den Angaben zufolge vierfach geimpft.

"Dies zeigt, dass bei der hochansteckenden Omikron-Variante eine Infektion selbst bei äußerster Vorsicht nicht vollständig auszuschließen ist", schrieb das Ministerium. Der Minister appelliere daher erneut an alle, sich umsichtig zu verhalten und auf einen ausreichenden Impfschutz zu achten, damit Infektionen und schwere Verläufe soweit wie möglich verhindert werden könnten.

Am Mittwoch hatten Lauterbach und Justizminister Marco Buschmann (FDP) ein neues Konzept vorgestellt, um Deutschland gegen eine mögliche Coronawelle im Herbst zu wappnen. Im Zentrum steht das Tragen von FFP2- oder medizinischen Masken. So soll bundesweit weiter eine Maskenpflicht in Fernzügen und Flugzeugen gelten sowie neu eine Masken- und Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die Länder sollen selbst entscheiden, ob sie darüber hinaus in öffentlich zugänglichen Innenräumen wie Supermärkten Masken vorschreiben. An Schulen ist eine Maskenpflicht nur noch erlaubt, wenn der Präsenzunterricht gefährdet ist - und dann nur ab der fünften Klasse.

Der Kölner Intensivmediziner Christian Karagiannidis äußert sich angesichts der Pläne für Änderungen am Infektionsschutzgesetz zuversichtlich: "Ich rechne in der kalten Jahreszeit ab Oktober auch nicht mit einer Überlastung der Intensivstationen durch Covid-19 wie zuvor in der Pandemie", sagte er der Rheinischen Post. Allerdings mahnte er eine bessere Datengrundlage zur Beurteilung des Infektionsgeschehens an, etwa zur Auslastung der Normalstationen und Rettungsstellen.

Karagiannidis forderte zudem Änderungen bei Bürgertests. "Wenn Tests im Herbst und Winter wieder wichtiger werden sollten, dann sollten symptomatische Menschen auch wieder einen kostenfreien Antigen-Schnelltest mit Zertifikat bekommen", sagte er.

RKI ruft zu Auffrischungsimpfungen auf

Trotz der in Deutschland derzeit sinkenden Zahl der gemeldeten Neuinfektionen sieht das Robert-Koch-Institut (RKI) in der Sommerwelle weiter große Herausforderungen. Der allgemeine Infektionsdruck bleibe hoch, heißt es im Wochenbericht des Instituts zu Covid-19. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist in der vergangenen Woche laut RKI im Vergleich zur Vorwoche deutlich gesunken - um insgesamt 21 Prozent. Am Freitagmorgen betrug sie mit 432 noch weniger. Die Inzidenzen seien im Wochenvergleich in allen Bundesländern und Altersgruppen rückläufig, schreibt das RKI.

Bei Impfungen sieht es in Deutschland bei Millionen Menschen weiteren Handlungsbedarf. Die Auffrischungsimpfung schütze weiterhin auch in Omikron-Zeiten sehr effektiv vor schweren Verläufen. Neben dem Beginn der Impfung bei bislang Ungeimpften müssten auch bei den bisher lediglich Grundimmunisierten Lücken geschlossen werden, schreibt ein RKI-Team im neuen Monatsbericht zu Covid-19-Impfungen.

Laut aktuellem Monitoring (Stand: Anfang August) sind gut 85 Prozent der erwachsenen Bevölkerung grundimmunisiert, gut 72 Prozent haben eine erste Auffrischungsimpfung bekommen, knapp zehn Prozent eine zweite. Den Experten zufolge sollten noch etwa 1,3 Million Menschen im Alter ab 60 Jahren und etwa 7,8 Millionen Menschen unter 60 Jahren, die lediglich grundimmunisiert sind, ihren Impfschutz mit mindestens einer Impfung auffrischen. Noch gar keine Impfung erhalten hätten etwa 7,3 Millionen Erwachsene unter 60 Jahre und 1,9 Millionen ab 60.

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