Am Wochenende überraschte Argentiniens ehemaliger Präsident Mauricio Macri seine rund 4,5 Millionen Follower auf Facebook mit einer guten Nachricht. Er sei nun geimpft, schrieb der 62-Jährige, er habe eine Dosis des Vakzins von Johnson & Johnson verabreicht bekommen, in einer simplen Apotheke. Allerdings nicht in seiner Heimat Argentinien, sondern Tausende Kilometer weit entfernt in den USA. Der erfolgreiche Unternehmer und heutige Oppositionspolitiker hatte das getan, was gerade viele reiche Südamerikaner machen. Statt einen Impftermin in ihren Heimatländern abzuwarten, buchen sie lieber einen Kurztrip nach Miami, um sich dort impfen zu lassen. Zu groß ist die Ungeduld auf die neue Normalität, zu gering das Impfangebot in der Heimat.
Impf-Ungerechtigkeit:Wie Pharmakonzerne von der Armut profitieren
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Vielerorts in Lateinamerika fehlt es an Vakzinen: Impfung in einer Basketball-Arena in Perus Hauptstadt Lima.
(Foto: Raul Sifuentes/Getty Images)Ihre Vakzine testeten Konzerne wie Pfizer oder Astra Zeneca gerne in Lateinamerika. Nun aber erhält der Kontinent kaum Impfstoff.
Von Christoph Gurk
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