Langstrecken-Rakete:Nordkorea besteht auf Flugtests

Das stalinistische Regime steuert auf die nächste Kraftprobe mit dem Rest der Welt zu: Mit einer Rakete, die Ziele in den USA treffen könnte.

UN-Generalsekretär Kofi Annan rief die Führung in Pjöngjang dazu auf, die angespannte Situation auf der koreanischen Halbinsel nicht noch weiter anzuheizen.

Dass Nordkorea die Sechs-Parteien-Gespräche über sein Atomprogramm abgebrochen hatte, bezeichnete der UN-Generalsekretär als "besonders enttäuschend".

Nordkorea will nach südkoreanischen Berichten mit den USA über den angeblich bevorstehenden Test einer Langstreckenrakete verhandeln. Der stellvertretende Leiter der nordkoreanischen UN-Botschaft, Han Song Ryol, habe jedoch in einem Interview bekräftigt, dass Nordkorea ein Recht auf Entwicklung und Erprobung von Raketen habe, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap.

Das selbst auferlegte Moratorium von 1999 bezüglich der Tests von Langstreckenraketen gelte nur, solange sich Nordkorea im Dialog mit den USA befinde.

Südkoreas Ex-Präsident verschiebt Reise

"Als souveräner Staat hat Nordkorea nicht nur das Recht, Raketen zu entwickeln, aufzustellen und zu testen, sondern sie auch zu exportieren", sagte Han laut Yonhap. Er sei sich der amerikanischen Befürchtungen wegen eines möglichen Raketentests in Nordkorea bewusst. Diese Frage könne durch Diskussionen gelöst werden.

Nach Erkenntnissen der USA, Südkoreas und Japans bereitet Nordkorea seit Wochen den Start einer Langstreckenrakete vom Typ Taepodong-2 vor. Ob die Rakete bereits betankt wurde, ist unklar. Die Rakete könnte nach US-Militärangaben einen nuklearen Sprengkopf in Teile der USA tragen.

Der frühere südkoreanische Präsident Kim Dae Jung verschob unterdessen angesichts der wachsenden Spannungen wegen des möglichen Raketentests in Nordkorea erneut einen geplanten Besuch in Pjöngjang.

Die Reise sei schwierig geworden, sagte in Seoul der frühere Vereinigungsminister Jeong Se Hyun, der die Verhandlungen über den für nächste Woche geplanten Besuch mit Nordkorea geführt hatte. Kim, der vor sechs Jahren zum ersten innerkoreanischen Gipfeltreffen in Pjöngjang war, will mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Il Entspannungsmaßnahmen auf der koreanischen Halbinsel erörtern.

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