Landwirtschaft:Schwierige Ernte

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Viele Betriebe in Deutschland sind bei der Spargelernte auf Arbeitskräfte aus Osteuropa angewiesen. (Foto: dpa)

Zwischen Infektionsschutz, Wirtschaftlichkeit und öffentlicher Schelte: Das Beispiel eines Familienbetriebs zeigt, wie kompliziert die Saison in Corona-Zeiten ist. Auch eingereiste Helfer plagen Sorgen.

Von Claudia Henzler, Neuenstadt, und Tobias Zick

In Neuenstadt am Kocher kann man gar nicht übersehen, dass die Spargelzeit begonnen hat. Rund um die kleine Stadt im württembergischen Landkreis Heilbronn bieten fröhlich rot lackierte Verkaufsbuden das Gemüse an. Das kommt von der Familie von Mentzingen, die hier schon in 16. Generation einen Hof betreibt. Vor zwanzig Jahren hat Nikolaus von Mentzingen den Betrieb auf Sonderkulturen umgestellt und sich damit für eine Bewirtschaftungsform entschieden, die auf osteuropäische Saisonkräfte angewiesen ist. Die Erntehelfer arbeiteten bei ihm bis zu zehn Stunden am Tag für den Mindestlohn, sagt der Landwirt. Am Ende gingen sie mit 2200 bis 2500 Euro netto monatlich nach Hause, was für seine rumänischen Arbeiter attraktiv sei - und für ihn alternativlos. Ohne die Saisonkräfte, davon ist er überzeugt, wäre deutscher Spargel so teuer, dass ihn niemand kaufen würde.

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