Die Wahlbeteiligung klettert in Rheinland-Pfalz auf Rekordniveau. Bis 14 Uhr hatten 56 Prozent aller stimmberechtigten Bürger ihre Stimme abgegeben. Das sind 13 Prozentpunkte mehr als 2011. Bis 16 Uhr deutet sich eine Beteiligung von 66 Prozent an, das wären sieben Prozentpunkte mehr als zu diesem Zeitpunkt bei der letzten Landtagwahl und bereits mehr als drei Punkte über der Gesamtbeteiligung 2011. Allerdings sind die 66 Prozent das Ergebnis einer "dünnen Stichprobe", wie Jürgen Hammerl sagt, Pressesprecher des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz.
Auch in Sachsen-Anhalt liegt die Wahlbeteiligung zwei Stunden vor Schließung der Wahllokale über dem Wert der letzten Wahl. Bis 16 Uhr gaben 47,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, fast sieben Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren. Die Wahlbeteiligung hatte damals bei 51,2 Prozent gelegen.
Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg zeichnet sich ebenfalls eine höhere Wahlbeteiligung als vor fünf Jahren ab. Bis 14 Uhr hatten 35,5 Prozent der Berechtigten ihre Stimme abgegeben, sagte Landeswahlleiterin Christiane Friedrich. 2011 lag die Wahlbeteiligung inklusive Briefwahl zu dieser Zeit bei 30,7 Prozent. Ohne Briefwähler kommt die Landeswahlleiterin auf eine Beteiligung von 42,5 Prozent nach 34,6 vor fünf Jahren. Aktuellere Zahlen liegen aus Baden-Württemberg bisher nicht vor. Die Wahllokale schließen um 18 Uhr.
13 Millionen stimmberechtigte Bürger
In den drei Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt wählen knapp 13 Millionen stimmberechtigte Bürger neue Landtage. Die Abstimmungen stehen im Zeichen der Flüchtlingskrise und sind damit indirekt ein Stimmungstest für den Kurs von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Der Flüchtlingszuzug und die damit einhergehenden Probleme waren das bestimmende Thema in den Wahlkämpfen.
Spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet
In Baden-Württemberg kämpft Deutschlands einziger Ministerpräsident der Grünen, Winfried Kretschmann, um eine zweite Amtszeit. In Rheinland-Pfalz lieferten sich SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer und CDU-Herausforderin Julia Klöckner in der Schlussphase des Wahlkampfs ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. In Sachsen-Anhalt kann sich Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) Hoffnungen auf eine Fortsetzung seiner schwarz-roten Koalition machen.
Nach den Meinungsumfragen wird die AfD in alle drei Landtage einziehen, zum Teil mit zweistelligen Ergebnissen. Damit wäre sie künftig in acht der 16 Landesparlamente vertreten. Ein solcher Erfolg der Rechtspopulisten könnte vor allem in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zu schwierigen Regierungsbildungen führen. In beiden Ländern haben die amtierenden Koalitionen nach den jüngsten Umfragen keine Mehrheit mehr.