Landtagswahl Thüringen:Eine Stimme hin, eine Stimme her

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Auch wenn die Linke mehr Stimmen bekommen sollte - Rot-Rot werde es nur mit ihm als Ministerpräsident geben, sagt Christoph Matschie.

Die thüringische SPD wird nach Worten ihres Spitzenkandidaten Christoph Matschie keinen Ministerpräsidenten der Linken wählen. "Wir haben eine Variante ausgeschlossen: Das ist ein Ministerpräsident der Linken. Das wird es mit unseren Stimmen nicht geben, weil wir das nicht für verantwortbar halten", bekräftigte er am Freitag im ZDF-Morgenmagazin.

Rot-rot nur mit ihm als Ministerpräsident - alles andere schließt Spitzenkandidat Matschie aus. (Foto: Foto: dpa)

Auf andere Koalitionsmöglichkeiten legte er sich nicht fest: "Alle anderen Konstellationen, die müssen möglich sein nach der Wahl. Wir werden entscheiden, wenn das Wahlergebnis da ist."

Zur Begründung, warum ein Ministerpräsident der Linken mit der SPD nicht machbar sei, sagte Matschie dem Sender N24: "Die Linke ist zerrissen zwischen Fundamental-Opposition und dem Wunsch zu regieren. Also, eine solche Partei kann eine Regierung nicht anführen. Das haben wir ausgeschlossen. Dabei bleibt's." Mit der SPD als stärkste Fraktion sei eine rot-rote Koalition allerdings vorstellbar.

Am Donnerstag hatte die Spitze der Linken-Bundespartei betont, sie wolle in den Ländern mit der SPD zusammenarbeiten, aber Bedingungen gestellt - vor allem in Thüringen, wo sie in Umfragen vor den Sozialdemokraten liegt. "Wenn wir stärker sind als unser Koalitionspartner, dann stellen wir den Ministerpräsidenten, und da reicht eine Stimme Unterschied", hatte Bundestags-Fraktionschef Gregor Gysi erklärt.

So sagte Linken-Spitzenkandidat Bodo Ramelow nun am Freitag im ZDF: "Wenn Herr Matschie eine Stimme mehr mitbringt, dann werde ich ihn wählen."

Der Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin kritisierte Ramelow als "postengierig". "Ramelow muss sich überlegen, ob er andere Mehrheiten suchen oder postengierig eine CDU-SPD Regierung riskieren will", sagte Trittin der Thüringer Allgemeinen. Ein Bündnis aus SPD, Linke und seiner Partei sei eine interessante Konstellation, allerdings nicht unter Führung Ramelows, sagte Trittin.

© dpa/AP/bavo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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