Süddeutsche Zeitung

Nach Wahlniederlage:Hans gibt Parteivorsitz der Saarland-CDU ab

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Damit zieht der Noch-Ministerpräsident Konsequenzen aus dem desaströsen Ergebnis seiner Partei bei der Landtagswahl im Saarland. Ende Mai soll ein Parteitag seine Nachfolge regeln.

Der bisherige saarländische Ministerpräsident Tobias Hans kündigt seinen Rückzug vom Posten des CDU-Landesparteivorsitzenden an. Auf einem Parteitag Ende Mai solle über die personelle Neuaufstellung entschieden werden, sagte er am Montagabend nach einer Sitzung des CDU-Landesvorstands in Saarbrücken. Der bisherige Landtagspräsident Stephan Toscani habe seine Bereitschaft erklärt, für das Amt des Parteivorsitzenden zu kandidieren, sagte Hans.

Die CDU habe bei der Landtagswahl im Saarland massive Verluste erlitten, ein Ergebnis eingefahren, "das weit hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben ist", erklärte Hans am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Bundesparteivorsitzenden Friedrich Merz. Deswegen wolle er die Verantwortung für das Ergebnis übernehmen.

Natürlich sei der Wahltag ein bitterer Tag vor allem für die CDU Saar gewesen, nachdem die Partei mehr als 20 Jahre lang Regierungsverantwortung getragen habe. Es sei aber auch ein bitterer Tag für Hans persönlich. Das schlechte Abschneiden der CDU im Saarland erklärt Hans auch damit, dass der Wahlkampf der erste nach dem kräftezehrenden Wahlkampf der Bundestagswahl gewesen sei. Da habe es zunächst gegolten, Wiederaufbauarbeit in der Partei zu leisten und zu motivieren. Das sei wahrscheinlich zu spät gelungen. Man habe die Kampagne zu spät gestartet und die Partei konnte die Themen, die wichtig gewesen wären, neben der Krisenbewältigung, in der man sich aktuell befinde, "einfach nicht durchbringen".

Dass Hans aus dem desaströsten Ergebnis für seine Partei Konsequenzen ziehen will, hatte er bereits am Sonntag angedeutet. "Es war mir eine Ehre, diesem Land gedient zu haben als Ministerpräsident und eine Ehre, euch als Parteivorsitzender gedient zu haben", sagte Hans bereits am Sonntagabend. "Ich bedanke mich für all eure Unterstützung."

Das Wahlergebnis, sagte Hans am Sonntag, sei mit seiner Person als Spitzenkandidat verbunden. "Ich weiß, wenn man solche Zahlen sieht, dann will man weg. Dann will man eigentlich am liebsten das Weite suchen, den Kopf in den Sand stecken, sich ins Bett legen - aber das, liebe Freunde, ist nicht unsere CDU Saar", sagte Hans. Seine Partei kämpfe auch dann, wenn sie verloren habe. Er sei sicher, dass man gemeinsam gute Lösungen finden werde, um wieder nach vorne zu blicken. Das Saarland brauche eine starke CDU, "egal in welcher Rolle".

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