Landtagswahl in Schleswig-Holstein:Wer tritt an im Norden?

Menschen im Norden seien kühl und nüchtern, heißt es. Im aktuellen Wahlkampf geht es aber heiß her. Die Spitzenkandidaten von CDU und SPD lassen kein gutes Haar am Anderen. Wir zeigen, wer in Schleswig-Holstein antritt.

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Peter Harry Carstensen, dpa

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Peter Harry Carstensen, CDU

Im Juli ist Carstensens große Koalition mit der SPD zerbrochen. Jetzt muss er um die erhoffte Mehrheit mit der FDP bangen. Seine politische Karriere begann er 1971 mit dem Eintritt in die CDU. Abgeordneter des Bundestages wurde er 1983. Dort saß er bis zum Jahr 2005. Bereits zuvor war er lange Zeit Mitglied der CDU. Der Partei trat er 1971 während seines Studiums der Agrarwissenschaften bei. Anschließend lehrte er an einer Landwirtschaftsschule und arbeitete als Berater. Auch während seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter beschäftigte er sich hauptsächlich mit Agrarthemen. Im Schattenkabinett des ehemaligen Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber wurde er vor der Wahl als künftiger Landwirtschaftsminister gehandelt. Im Jahr 2004 trat er in Schleswig-Holstein gegen Heide Simonis an. Die CDU wurde mit 40,2 Prozent stärkste Kraft und Carstensen überahm 2005 das Amt des Ministerpräsidenten in einer großen Koalition mit der SPD. Simonis versuchte zuvor vergeblich, sich mit Hilfe von SSW und Grünen die Macht zu sichern. Ein Abgeordneter aus den eigenen Reihen verweigerte ihr jedoch die Stimme. Carstensen kam 1947 kam er auf der Insel Nordstrand zur Welt. Er ist verwitwet, hat zwei Kinder und drei Enkelkinder.

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Ralf Stegner, dpa

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Ralf Stegner, SPD

Als notorischen Querulanten und zügellosen Stänkerer bezeichnet Peter Harry Carstensen den Spitzenkandidaten der SPD, Ralf Stegner. Schließlich kritisierte dieser häufig Entscheidungen, die innerhalb der großen Koalition in Schleswig-Holstein getroffen wurden. Er selbst trat nach nur zwei Jahren als Innenminister unter Carstensen zurück. Stegner studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Deutsch in Freiburg, später Verwaltungswissenschaft in Harvard. Der SPD trat er 1982bei, wo er zunächst hauptsächlich kommunalpolitische Funktionen wahrnahm. Er arbeitete unter anderem als Pressesprecher und Staatssekretär in verschiedenen Landesministerien. Seit 2005 ist er Mitglied im Parteivorstand und seit 2007 Landesvorsitzender der SPD Schleswig-Holstein. Anders als sein Gegner Carstensen ist Stegner kein gebürtiges Nordlicht: Er kam 1959 im pfälzischen Bad Dürkheim zur Welt. Stegner ist verheiratet und hat drei Kinder.

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Wolfgang Kubicki, dpa

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Wolfgang Kubicki, FDP

Ein Jahr nach seinem Abitur 1970 trat Wolfgang Kubicki als 19-Jähriger der FDP bei. Nur sechs Jahre später war der Volkswirt und Anwalt bereits Mitglied des Landesvorstandes in Schleswig Holstein. Den Landesvorsitz der FDP übernahm er 1989. Gleichzeitig wurde er Mitglied im Bundesvorstand. Seitdem saß er mit Unterbrechungen abwechselnd in Bundestag und Landtag. Kubicki galt als enger Weggefährte des verstorbenen Jürgen Möllemann. Zurzeit führt er die schleswig-holsteinische FDP-Landtags-Fraktion. Im Wahlkampf setzt er auf eine Koalition mit der CDU. Sollten die Stimmen hierfür nicht reichen, ist er auch einer Jamaika-Koalition mit CDU und Grünen nicht abgeneigt. Kubicki ist in dritter Ehe verheiratet.

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Monika Heinold, dpa

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Monika Heinold, Bündnis 90/ Die Grünen

Die Grünen treten in Schleswig-Holstein mit einem Spitzenduo an. Auf Platz eins der Liste steht Monika Heinold. Sie kam 1958 in Gütersloh zur Welt und wuchs in Hamburg und Schleswig-Holstein auf. Während einer Weltreise entdeckte sie in Neuseeland den Umweltschutz für sich. Zurück in Deutschland, fiel 1984 - von der Anti-Atomkraft-Bewegung inspiriert - ihr Entschluss, den Grünen beizutreten. Zunächst engagierte sie sich im Ortsverband Bad Bramstedt, anschließend im Kreisverband Segeberg. Seit 1996 ist sie Abgeordnete im Landtag von Schleswig-Holstein. Dort setzt sie ihre Erfahrung als gelernte Erzieherin in den Bereichen Familien- und Bildungspolitik ein. Auch als Mitglied des Finanzauschschusses sind ihr die Belange von Kindern und Jugendlichen ein Anliegen.

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Robert Habeck, dpa

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Robert Habeck, Bündnis 90/ Die Grünen

Robert Habeck ist nicht nur als Politiker bekannt, sondern auch als Schriftsteller. Er wurde 1969 in Lübeck geboren und wuchs auch in Schleswig-Holstein auf. Schon während seiner Schulzeit engagierte er sich sich in der Schülervertretung und gab die Schülerzeitung mit heraus. Nach dem Abitur studierte er Germanistik, Philosophie und Philologie in Freiburg. Erst seit 2002 ist er bei den Grünen, seit 2004 Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein. Im März 2008 lehnte er die Nachfolge Reinhard Bütikofers als Vorsitzender der Bundes-Grünen ab, welches später Cem Özdemir übernahm. Habeck lebt mit seiner Frau und seinen vier Söhnen in einem kleinen Ort an der dänischen Grenze. Für Aufmerksamkeit sorgt Habeck immer wieder, da er als Hausmann daheim bei seinen Kindern bleibt.

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Antje Jansen, dpa

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Antje Jansen, Die Linke

Auch die Linke tritt mit einem Spitzenduo an. Auf Platz eins der Liste steht Antje Jansen. Sie war früher einmal bei den Grünen, saß für diese in der Lübecker Bürgerschaft und war ein Jahr sogar deren Landessprecherin in Schleswig-Holstein. Als die Grünen sich für den Einsatz im Kosovo und in Afghanistan entschieden, trat sie aus der Partei aus. Seit 2005 ist sie Mitglied der Linkspartei, die sie nun erstmals in den Kieler Landtag führen möchte. Derzeit ist sie Fraktionsvorsitzende der Linken in der Lübecker Bürgerschaft. Die 58-Jährige kommt aus der Frauen-, Friedens- und Anti-Atomkraft-Bewegung. Sie ist gelernte Erzieherin und leitet einen Naturkindergarten in Kücknitz. Antje Jansen ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

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Heinz-Werner Jezewski, dpa

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Heinz-Werner Jezewski, Die Linke

Nach Antje Jansen auf Platz eins der Landesliste tritt auf Platz zwei Heinz-Werner Jezewski für die Linke an. Jezewski kam 1958 in Duisburg zur Welt und lebt seit 1979 in Flensburg, wo er seit 2008 Fraktionsvorsitzender der Linken-Ratsfraktion ist. Der gelernte EDV-Kaufmann arbeitet nicht nur als Dozent, sondern ist nebenbei auch Schriftsteller. Er trat zunächst 2005 der WASG bei und schließlich der Linkspartei, deren Landesvorsitzender er von 2006 bis 2007 war. Jezewski möchte sich vor allem das von der großen Koalition in Schleswig-Holstein beschlossene Polizeigesetz überarbeiten. Jezewski ist geschieden, hat zwei Söhne und einen Enkel.

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Anke Spoorendonk, dpa

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Anke Spoorendonk, SSW

Anke Spoorendonk, Tochter eines niederländischen Vaters und einer dänischen Mutter, kam 1947 in Busdorf bei Schleswig auf die Welt. Nach dem Abitur in Flensburg studierte sie Geschichte und Germanistik in Kopenhagen. Die Studienrätin war sechs Jahre Kreistagsabgeordnete für den Südschleswigschen Wählerverband (SSW), der die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein vertritt. Seit 1996 sitzt sie für diesen im Kieler Landtag. Der SSW hält sich die Optionen offen, sowohl mit der CDU als auch mit der SPD koalieren zu können. Ein einfacher Partner und Mehrheitsbeschaffer werde der SSW allerdings nicht sein, sagt Spoorendonk. Die Politikerin ist verwitwet und hat zwei Kinder und sechs Enkel.

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