Landtagswahl in NRW:Stell dir vor, es ist Wahl ...

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Der Ausgang der Wahl in Nordrhein-Westfalen ist völlig ungewiss - Ministerpräsident Jürgen Rüttgers kämpft ums politische Überleben. Dennoch ist die Wahlbeteiligung denkbar schwach.

Obwohl Nordrhein-Westfalen vor einer Wahl mit ungewissem Ausgang steht, ist die Wahlbeteiligung schwach: Bis zum Mittag seien rund 30 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen gegangen, teilte Landeswahlleiterin Helga Bock mit.

Lange galt Rüttgers in NRW als unanfechtbar - mittlerweile ist er angezählt. (Foto: Foto: dpa)

Sie drängte die Bürger noch einmal dazu, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen und so Einfluss auf die künftigen politischen Entscheidungen in NRW zu nehmen. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) gab in seinem Wahlkreis in Pulheim bei Köln sichtlich angespannt seine Stimme ab.

Die schwarz-gelbe Koalition von Rüttgers muss den jüngsten Umfragen zufolge zittern, ob sie ihre 2005 errungene Mehrheit verteidigen kann. Es wird ein knappes Rennen erwartet.

Die Wahllokale haben noch bis 18.00 Uhr geöffnet - unmittelbar danach werden erste Prognosen und Hochrechnungen veröffentlicht.

Im bevölkerungsreichsten Bundesland sind rund 13,3 Millionen Bürger zur Abgabe ihrer Stimmen aufgerufen. Die Wahl dürfte große Auswirkungen auch auf die Bundespolitik haben, da sie über die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat entscheidet.

Rüttgers bewirbt sich um eine zweite Amtszeit. Er will die CDU/FDP-Koalition fortsetzen. Seine Herausforderin ist die SPD-Kandidatin Hannelore Kraft, die an der Spitze einer rot-grünen Koalition erste Ministerpräsidentin in Nordrhein-Westfalen werden möchte.

Zünglein an der Waage: die Linkspartei

In Umfragen hatten zuletzt weder Schwarz-Gelb noch Rot-Grün eine Mehrheit, weil die Linkspartei mit dem Einzug in den Landtag rechnen kann.

In fast allen großen Städten des Landes waren am Muttertag weniger Menschen zu den Wahlurnen gegangen als vor fünf Jahren. Bis 13.00 Uhr lag in Aachen die Wahlbeteiligung bei 31,6 Prozent, in Essen bei 30,7 Prozent und in Köln und Dortmund bei 28,4 Prozent beziehungsweise 24,4 Prozent. In einigen Städten war nach Auskunft der Wahlämter der Anteil der Briefwähler allerdings höher als bei der Landtagswahl 2005.

Bei der vergangenen Landtagswahl waren 63 Prozent der stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürger zur Wahl gegangen.

Wegen des vorhergesagten knappen Wahlausgangs haben sich die Parteien mehrere Optionen offengehalten. Weder CDU noch SPD schließen eine große Koalition aus. Die Grünen sind bereit, auch mit der CDU über ein Regierungsbündnis zu verhandeln. Die SPD hat eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei nicht ausgeschlossen, aber stets betont, die Linke sei nicht regierungsfähig.

Lediglich die FDP hat sich festgelegt. Sie will nur mit der CDU regieren. Der Chef der Liberalen in NRW, Andreas Pinkwart, zeigte sich bei seiner Stimmabgabe in Alfter bei Bonn optimistisch: "Wir sind guten Mutes und wollen das Land auch weiter aus der Mitte regieren", sagte Pinkwart.

© sueddeutsche.de/dpa/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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