Landtagswahl in Baden-Württemberg:Nur einer redet Hochdeutsch

Herrenrunde für Baden-Württemberg: Wer im Südwesten die Parteien in die Landtagswahl führt - und wie ihre Chancen sind.

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Den Umfragen zufolge haben sechs Parteien die Chance, in den baden-württembergischen Landtag einzuziehen. Angeführt werden sie nur von Männern - darunter wahlkampferprobte Veteranen und Polit-Neulinge.

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Nils Schmid, Spitzenkandidat der SPD. Schmid ist Rechtsanwalt und trat schon im Alter von 18 Jahren in die SPD ein. 1997 rückte er in den Landtag nach und verfügt somit über reichlich Erfahrung in der Landespolitik. In der grün-roten Landesregierung arbeitet er als Super-Minister für Wirtschaft und Finanzen geräuscharm mit dem grünen Landesvater Kretschmann zusammen. Seine SPD hat das Projekt Gemeinschaftsschulen vorangetrieben, doch die Partei rangiert in Umfragen nur knapp vor der AfD. "Unsere Erfolgsbilanz wird überdeckt von der Flüchtlingsdebatte", meint Schmid dazu.

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Hans-Ulrich Rülke, Spitzenkandidat der FDP. Rülke trat 1985 bei den Liberalen ein und führt seit 2009 die Fraktion im Landtag. Der beurlaubte Lehrer ist als angriffslustiges Raubein berüchtigt, manche nennen ihn "Brüllke". Der Wirtschaftsliberale hat eine starke Abneigung gegen Grüne und schloss vorsorglich eine Ampel-Koalition aus. In Baden-Württemberg beim letzten Urnengang überwand die FDP nur knapp die Fünf-Prozent-Hürde. Der erwartete Zuwachs um einige Prozentpunkte dürfte Rülke als Wiedergeburt der Liberalen feiern.

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Guido Wolf, Spitzenkandidat der CDU. 2015 wurde Wolf - für viele überraschend - zum Frontmann für die Wahl gewählt. Der Jurist aus Ravensburg verfügt über langjährige Erfahrung als Ministerialreferent und Kommunalpolitiker. 2011 wurde er Landtagspräsident, die Spitzenkandidatur ist die Körnung seiner Laufbahn. In der Flüchtlingspolitik schlug er zwischenzeitlich einen merkelkritischen Kurs ein, was seinem Südwest-CDU in Umfragen nicht gut tat. Unter Wolf erwartet seine Partei das schlechteste Landtagswahlergebnis in ihrer Geschichte. Das dürfte sich auf seinen weiteren Karriereweg auswirken.

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Jörg Meuthen, AfD-Spitzenkandidat. Meuthen ist Co-Vorsitzender der AfD. Der gebürtige Essener ist politisch ein Novize, als einziger Spitzenkandidat führt er einen Professorentitel und spricht Hochdeutsch. Inhaltlich setzt Meuthen vor allem auf Themen, die mit der Flüchtlingskrise zusammenhängen - sein Wahlprogramm ist voller szenetypischer Formulierungen. Öffentlich gibt sich Meuthen als gemäßigter Rechter, vermeidet es aber, sich von offen rechtsradikalen Parteifreunden abzugrenzen.

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Winfried Kretschmann, Spitzenkandidat der Grünen. Kretschmann ist der Veteran im Feld der Spitzenkandidaten. Als Student war er Kommunist, später gründete er die Grünen mit und zog mit ihnen 1980 erstmals in den Stuttgarter Landtag ein. Seit 2011 amtiert er als erster grüner Ministerpräsident in der Geschichte. Der Gymnasiallehrer sieht sich selbst als Liberalen mit "konservativen Ecken" und träumt schon lange von einer Versöhnung von Ökonomie und Ökologie. In Umfragen liegen seine Grünen vor der CDU, mit der er ziemlich sicher koalieren würde, sollte es für Grün-Rot nicht reichen - solange er Landesvater bleibt.

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Bernd Riexinger, Spitzenkandidat der Linken. Bernd Riexinger ist ausgebildeter Bankkaufmann, er fungierte als Gewerkschaftssekretär, bis seine politische Karriere startete. Seit 2012 führt er als Co-Vorsitzender die Linkspartei, allerdings bislang ohne parlamentarisches Mandat. Für den Pazifisten und scharfen Kritiker der Agenda 2010 ist es der erste Landtagswahlkampf. Die Chancen seiner Partei sind klein, denn in Umfragen liegt die Linke mal mehr, mal weniger unter fünf Prozent.

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