Ingo Senftleben versteht sich als Modernisierer der Partei. Der 45-Jährige sieht am meisten Gemeinsamkeiten mit den Grünen. Er hat auch der Linken nicht nur Gespräche, sondern eine gemeinsame Regierungsarbeit angeboten. Seine Partei ist auf mehrere Koalitionspartner angewiesen, denn die CDU liegt in den Prognosen bei 17 bis 18 Prozent.
Zum wichtigsten Gegner im Wahlkampf hat Senftleben den SPD-Ministerpräsidenten Dietmar Woidke erklärt. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schließt er rigoros aus. Außerdem will er, dass die Parteibasis über einen möglichen Koalitionsvertrag abstimmt.
Senftleben spricht sich klar für ein Ende des Braunkohleverstromung 2038 aus. Außerdem soll in der Lausitz kein weiteres Dorf mehr für den Braunkohleabbau abgerissen werden. "Wir haben in hundert Jahren hundert Dörfer verloren", sagte er in der rbb-Wahlarena. "Und jetzt müssen die Menschen in der Lausitz die Sicherheit haben, dass sie in ihrer Heimat bleiben dürfen."
Senftleben ist seit vier Jahren Landesvorsitzender der CDU in Brandenburg. Trotzdem halten ihn in seiner Partei nicht alle für einen geeigneten Spitzenkandidaten. Obwohl es keinen Gegenkandidaten gab, stimmten Mitte Juni nur 69,5 Prozent der Delegierten für ihn. Der gelernte Maurer positioniert sich offen gegen die große Koalition auf Bundesebene. Er gehe davon aus, dass die GroKo das Jahr 2019 nicht überleben wird, sagte er in einem Interview mit den Potsdamer Neuesten Nachrichten.
Um Stimmung für sich zu machen, veröffentlichte Senftleben einen Song, den viele doch eher als peinlich bewerten. "Wer würde fürs Land alles geben? Ingo Senftleben. Mit wem kann man auch mal einen heben? Ingo Senftleben", heißt es in dem Lied, das der Spitzenkandidat auf Facebook postete.