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Landtag - Wiesbaden:Linksfraktion will 8. Mai zum Feiertag machen

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Im Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs will die Linksfraktion im hessischen Landtag den 8. Mai zum Feiertag machen. "Er ist ein Meilenstein für den Beginn des demokratischen Bundeslandes Hessen und er ist ein lebendiger Auftrag für eine Welt ohne Krieg und Faschismus", erklärte der stellvertretende Vorsitzende Jan Schalauske am Mittwoch in Wiesbaden. Das Kriegsende jährt sich in diesem Jahr am 8. Mai zum 75. Mal.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Günter Rudolph, sagte, es gebe gute Argumente, den 8. Mai fest als Gedenktag zu verankern. Für die Sozialdemokraten sei der Tag auch als europäischer Feiertag und als Datum für ein europaweites Gedenken an die Toten der nationalsozialistischen Gräueltaten vorstellbar. Auch der DGB-Bezirk Hessen-Thüringen hatte bereits gefordert, den Tag zum Feiertag zu erklären.

Der rechtspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Christian Heinz erklärte, das Gedenken an den Zivilisationsbruch des Nationalsozialismus bleibe eine dauerhafte Aufgabe für alle Deutschen. "Diesem Gedenken wird man nicht durch einen neuen freien Tag gerecht", sagte er.

Heinz gab zu Bedenken, dass der 8. Mai 1945 für viele Millionen Menschen keine Befreiung gebracht habe. "Sie wurden aus ihrer Heimat gewaltsam vertrieben, rund zwei Millionen verloren dabei ihr Leben", erklärte er. "Die Deutschen in der sowjetischen Besatzungszone, seit 1949 der DDR, lebten bis 1989 in einem System der Unfreiheit."

Der AfD-Abgeordnete Frank Grobe lehnte den 8. Mai als Feiertag ab. Der Tag des Mauerfalls am 9. November 1989 eigne sich besser, sagte er.

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