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Landtag - Wiesbaden:FDP-Fraktion fordert mehr Planbarkeit für Schulen

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Die hessische FDP-Landtagsfraktion will in der Corona-Krise über die Auswertung des Infektionsgeschehens an den Schulen mehr Planbarkeit für die Bildungseinrichtungen erreichen. "Wir fordern, das Infektionsgeschehen an Schulen auszuwerten und auf dieser Grundlage einen aussagekräftigen Schwellenwert speziell für das Schulwesen zu entwickeln", erklärte ihr bildungspolitischer Sprecher Moritz Promny am Mittwoch im Parlament in Wiesbaden. Denn ohne Schwellenwerte bringe der bisherige Stufenplan der Landesregierung nichts.

Schulen müssten in der Corona-Krise vor allem wissen, wann welche Form von Unterricht gewährt wird, bekräftigte Promny. Diese Forderung werde von der Landesregierung schlicht ignoriert. Als Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) im Dezember gesagt habe, er halte Präsenzunterricht für vertretbar, habe die Inzidenz bei rund 150 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche gelegen. "Heute liegt sie wesentlich niedriger, aber die Schulen sind de facto geschlossen", erklärte Promny.

Grundlage für die Schwellenwerte müsse das Infektionsgeschehen an den jeweiligen Schulen sein. Denn mittlerweile sei bekannt, dass sogenannte Mikro-Hotspots die Inzidenz stark beeinflussten. "Es ergibt keinen Sinn, dass Kinder nicht in die Schule gehen dürfen, weil beispielsweise ein Altenheim im gleichen Landkreis zum Mikro-Hotspot geworden ist", sagte der FDP-Abgeordnete.

Kultusminister Alexander Lorz (CDU) verteidigte den bisherigen Stufenplan des Landes für den Schulbetrieb. Damit könne man flexibel auf das Geschehen vor Ort reagieren.

Derzeit gilt ohnehin die hessenweite Regelung, dass die Schüler bis Klasse 6, wo immer möglich, dem Präsenzunterricht fernbleiben. Ab Jahrgangsstufe 7 gibt es mit der Ausnahme von Abschlussklassen Distanzunterricht. Bis kurz vor den Weihnachtsferien galt hessenweit unter anderem eine Maskenpflicht außerhalb des Klassenraums und ab der Klasse 5 auch im Unterricht. Strengere Regeln konnten entsprechend der Infektionszahlen von den Gesundheitsämtern angeordnet werden.

© dpa-infocom, dpa:210203-99-287658/2

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