Landtag - Schwerin:Land: Beratung zur Unternehmensnachfolge unterstützen

Deutschland
Eine Sitzung im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Schwerin (dpa/mv) - Trotz der zu erwartenden Einschnitte bei den Fördermitteln aus Brüssel will die Landesregierung die Beratung für die Unternehmensnachfolge weiterhin finanziell unterstützen. "Wir wollen, dass Unternehmen, die nach der Wende mühsam aufgebaut wurden, erfolgreich einen Nachfolger finden", begründete Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Donnerstag im Landtag in Schwerin das Engagement des Landes.

Die bei der Mittelstandsbank angesiedelte Nachfolgezentrale sei dabei eine wichtige Anlaufstelle für Unternehmer, die ihre Firma in andere Hände geben wollten, aber vergeblich einen Nachfolger suchten. Aktuell seien dort 200 Unternehmen registriert, für die eine neue Führung gesucht werde, sagte Glawe. Dem stünden rund 550 Interessenten gegenüber. Die Nachfolgezentrale helfe bei der Kontaktanbahnung und begleite das erste persönliche Gespräch.

Laut Glawe hat das Wirtschaftsministerium die Arbeit der Nachfolgezentrale seit dem Herbst 2015 mit rund einer Million Euro unterstützt. Das Geld stamme aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Zur Finanzierung trügen anteilig zudem die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern bei. Über die Fortführung der Finanzhilfe in der neuen EU-Förderperiode seien Gespräche mit dem Projektträger im Gange.

Der AfD-Abgeordnete Dirk Lerche äußerte unter Berufung auf die Nachfolgezentrale die Vermutung, dass der Förderanteil des Landes von 70 auf 65 Prozent gesenkt werden solle. Er forderte auch für die kommenden fünf Jahre eine verlässliche Finanzierung. "Wir brauchen professionelles Personal, das dazu beiträgt, Unternehmen zu erhalten", sagte Lerche. Glawe versicherte auf Nachfrage, dass die Förderhöhe beibehalten werde.

Der Linken-Abgeordnete Henning Foerster mahnte die Landesregierung, beim Mitteleinsatz die richtigen Prioritäten zu setzen. Angesichts von 25 Millionen Euro aus dem Strategiefonds für Wahlkampf-Projekte wie Erlebnistanz oder Mühlenarchiv dürfe die Bereitstellung von jährlich 200 000 Euro kein Problem sein. "Aus wirtschaftspolitischer Sicht müsste die Unterstützung der Nachfolgezentrale ein Leuchtturm-Projekt sein", sagte Foerster.

Der CDU-Abgeordnete Wolfgang Waldmüller forderte eine Aufwertung der dualen Ausbildung. Die über Jahre einseitige Orientierung auf den akademischen Hochschulweg habe neben der demografischen Entwicklung und der Abwanderung dazu beigetragen, dass insbesondere in kleinen Firmen Führungskräfte fehlten.

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