Landtag - Potsdam:Zunahme bei Corona-Infektionen: Impfzentren vor Weihnachten

Brandenburg
Medizinisches Material liegt in der Impfkabine in einem Impfzentrum. Foto: Federico Gambarini/dpa-Pool/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg geht die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus weiter in die Höhe. Das Gesundheitsministerium berichtete am Mittwoch von 526 neuen bestätigten Fällen binnen 24 Stunden. Am Dienstag waren es 427 Neuinfektionen. Innerhalb eines Tages kamen 26 Todesfälle in der amtlichen Corona-Statistik hinzu. Damit starben bislang landesweit 409 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Noch vor Weihnachten sollen die ersten zwei Impfzentren an den Standorten Cottbus und Potsdam entstehen. Zusätzlich soll es mehreren mobile Impfteams geben.

In Cottbus soll die Stelle in der Messehalle aufgebaut werden, wie Gesundheits-Staatssekretär Michael Ranft im Gesundheitsausschuss sagte. In Potsdam ist für eine vorübergehende Nutzung das Filmstudio Babelsberg im Gespräch. Die weiteren Impfzentren, Ranft sprach von acht bis zehn, sollen dann nach Weihnachten entstehen. Über die genauen Standorte wollten Vertreter von Gesundheitsministerium, Kommunen und der Kassenärztlichen Vereinigung am Mittwoch sprechen.

Noch ist nicht sicher, welcher Impfstoff wie zum Einsatz kommt. Da damit gerechnet wird, das anfangs nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehen wird, sollen zunächst nur Menschen aus Risikogruppen sowie Beschäftigte von Krankenhäusern, Arztpraxen und der Pflege geimpft werden. Insgesamt sollen rund 1,5 von rund 2,5 Millionen Menschen in Brandenburg geimpft werden. "Das ist ein enormer logistischer Aufwand", sagte Ranft. Die Impfungen sind freiwillig. Für das Gesundheitsministerium gilt es als die effektivste Schutzmaßnahme.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich am Mittwoch am Rande eines Betriebsbesuches in Oranienburg zuversichtlich: "Wir werden wahrscheinlich in wenigen Wochen Impfstoffe haben, die zugelassen worden sind." Die zuständigen Behörden würden die notwendigen Prüfungen vornehmen und dann einen Impfstoff zur Verfügung stellen.

Bei den Neuinfektionen im Land bleibt Südbrandenburg Corona-Schwerpunkt. Die meisten neuen Ansteckungen wurden mit 80 aus dem Landkreis Spree-Neiße gemeldet, gefolgt vom Kreis Oberhavel (65) und der Landeshauptstadt Potsdam (51). Im besonders belasteten Landkreis Oberspreewald-Lausitz stieg die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen auf einen Wert von 317,3 nach 305,4 am Vortag. Die Sieben-Tage-Inzidenz für ganz Brandenburg erhöhte sich leicht auf 131,1 - nach 128,4 einen Tag zuvor.

Seit Beginn der Pandemie haben sich insgesamt 21 112 Menschen im Land mit dem Coronavirus angesteckt. Aktuell werden 522 Patienten im Krankenhaus behandelt, davon 120 intensivmedizinisch; 70 müssen beatmet werden. 13 899 Menschen gelten als genesen, 514 mehr im Vergleich zum Vortag. Die Zahl der Erkrankten liegt den Angaben zufolge bei 6804. Nach Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) sind in Brandenburg aktuell 612 Intensivbetten belegt und 162 noch frei.

Wegen Corona müssen viele Schülerinnen und Schüler in Brandenburg in Quarantäne. Mit Stand von Dienstag sind nach Angaben des Bildungsministeriums 10 970 der insgesamt 292 659 Kinder und Jugendlichen in Isolation. Der Anteil liegt danach bei 3,7 Prozent. Die Kinder und Jugendlichen werden demnach weiter im Distanzunterricht unterrichtet. 437 Schülerinnen und Schüler (0,1 Prozent) seien positiv auf das Corona-Virus getestet worden.

Unter den Lehrkräften sind den Angaben zufolge 762 Quarantäne-Fälle gemeldet worden, das sind 3,2 Prozent des gesamten Personals. Sie würden teilweise für Distanzunterricht und andere Aufgaben eingesetzt. Neun von insgesamt 915 Schulen im Land seien geschlossen. 155 Einrichtungen sind demnach teilgeschlossen, das bedeute, dass sich mindestens eine Lerngruppe in Quarantäne befinde.

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