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Landtag - Mainz:Wälder im Klimastress: Buchen werden weiter geschont

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Mainz (dpa/lrs) - Die Wälder in Rheinland-Pfalz werden nach Einschätzung des Klimaschutzministeriums auch in den nächsten Jahren unter Klimastress bleiben. "Die Schwächung der Buche wird sich weiter fortsetzen", sagte Ministerin Katrin Eder (Grüne) am Donnerstag bei der Besprechung des Waldzustandsberichts 2022 im Landtag in Mainz. "Vorsorglich werden Eingriffe in über 100-jährigen Buchenwäldern weiter zurückgestellt."

Eder plädierte dafür, bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Verbesserung der Anpassungsfähigkeit der Wälder in engem Austausch mit Forstwirtschaft und Naturschutz zu bleiben. "Es geht um den Erhalt des Waldes, es geht um den Wiederaufbau des Waldes - wir brauchen das Wasser dafür und wir brauchen den Wald als Hotspot der Artenvielfalt."

Der Anfang Dezember vergangenen Jahres vorgestellte Bericht stellte fest, dass sich die Wälder in Rheinland-Pfalz nach einem erneut ungewöhnlich trockenen Sommer 2022 kaum erholt haben - nach wie vor sind vier von fünf Bäumen geschädigt. Der Bericht weist einen Anteil von 81 Prozent geschädigter Bäume aus, nach 82 Prozent im vergangenen Jahr und 84 Prozent im Jahr 2020. Diese hohen Werte zeigen sich erst seit 2018, dem ersten Jahr mit einem sehr heißen und trockenen Sommer. Zu Beginn der regelmäßigen Erhebungen im Jahr 1984 waren nur 41 Prozent der Bäume geschädigt. Den höchsten Anteil abgestorbener Bäume hatte damals die Fichte mit 4,6 Prozent, meist wegen des Befalls mit Borkenkäfern.

© dpa-infocom, dpa:230126-99-366276/2

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