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Landtag - Mainz:Kinder mit geringen Deutschkenntnissen im Fokus

Mainz (dpa/lrs) - Schulkinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse sollten nach Überzeugung von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) nicht getrennt unterrichtet werden. "Separation ist falsch", sagte die Ministerin am Donnerstag in einer von der AfD beantragten Aktuellen Debatte. In Fächern wie Sport, bei denen die Sprache nicht im Vordergrund stehe, sollten alle Kinder gemeinsam in der Klasse sein. Im übrigen Unterricht gebe es für Kinder ohne ausreichende Deutsch-Kenntnisse Sprach-Intensivkurse mit einem Umfang bis zu 20 Wochenstunden. "Wir werden nicht ausgrenzen, wir wollen, dass Kinder von Anfang an zusammen sind."

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Mainz (dpa/lrs) - Schulkinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse sollten nach Überzeugung von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) nicht getrennt unterrichtet werden. "Separation ist falsch", sagte die Ministerin am Donnerstag in einer von der AfD beantragten Aktuellen Debatte. In Fächern wie Sport, bei denen die Sprache nicht im Vordergrund stehe, sollten alle Kinder gemeinsam in der Klasse sein. Im übrigen Unterricht gebe es für Kinder ohne ausreichende Deutsch-Kenntnisse Sprach-Intensivkurse mit einem Umfang bis zu 20 Wochenstunden. "Wir werden nicht ausgrenzen, wir wollen, dass Kinder von Anfang an zusammen sind."

"Wir wollen einen niveauvollen Unterricht, und da ist die Tür die Beherrschung der deutschen Sprache", sagte der stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende Joachim Paul. Für alle anderen Kinder müsse es eine Vorschulpflicht geben. An Grundschulen mit hohen Anteilen von Kindern mit Migrationshintergrund sei die Lernsituation schwierig, "weil wir es mit einer Heterogenität zu tun haben, die von oben verordnet ist". Dazu erwiderte die SPD-Abgeordnete Giorgina Kazungu-Haß: "Es gibt keine homogene Gesellschaft. Gesellschaft ist immer heterogen."

Es gebe viele Kinder mit erheblichen Sprachdefiziten beim Verlassen der Grundschule, bemängelte der CDU-Abgeordnete Thomas Barth. Der integrative Ansatz zur Sprachförderung könne erst greifen, wenn Kinder über genügend Deutschkenntnisse verfügten. Mit Blick auf die AfD sagte Barth, seine Fraktion habe sich schon 2014 für Deutsch-Vorlaufkurse ausgesprochen.

Die Abgeordneten Helga Lerch (FDP) und Daniel Köbler (Grüne) erwiderten, dass Kinder mit ausländischen Wurzeln am besten Deutsch lernten, wenn sie gemeinsam mit Gleichaltrigen lernen könnten.

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