Landtag - Kiel:Landtag will 8. Mai als nationalen Gedenktag

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Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Landtag hat sich für den 8. Mai als nationalen Gedenktag ausgesprochen. "Der Tag markiert damit auch den Grundstein für unsere heutige freiheitliche Demokratie, den es im gesellschaftlichen Bewusstsein wachzuhalten gilt", heißt es in einem am Freitag beschlossenen Antrag von CDU, SPD, Grünen, FDP und SSW. Die Landesregierung soll sich auf Bundesebene für einen entsprechenden Gedenktag einsetzen.

Die SPD-Abgeordnete Özlem Ünsal hatte Anfang Mai vorgeschlagen, den Tag des Kriegsendes am 8. Mai 1945 zum Gedenktag in Schleswig-Holstein machen. "Die Erfahrungen aus unserer Geschichte verpflichten uns und künftige Generationen, daraus zu lernen und Verantwortung dafür zu übernehmen", sagte sie am Freitag. "Die Werte unserer Verfassung dürfen nie wieder durch Nationalismus und politischen Extremismus in Frage gestellt werden."

Der CDU-Abgeordnete Tobias von der Heide sagte, "nach 75 Friedensjahren in unserem Land soll der 8. Mai als Gedenktag zur Erinnerung an das Ende des 2. Weltkriegs in Europa und der Befreiung vom Nationalsozialismus hinzukommen und das ist gut so". Die Grünen-Kulturpolitikerin Marlies Fritzen sprach von einem deutlichen Zeichen, dass Schleswig-Holstein als sechstes Bundesland den 8. Mai zum Gedenktag erkläre.

Die AfD lehnte den Antrag ab. Im Kern sei es darum gegangen, den 8. Mai als geschichtliches Datum auf den Sieg über den Nationalsozialismus zu reduzieren, sagte deren Bildungspolitiker Frank Brodehl. "Dass der 8. Mai für viele Deutsche der Beginn von Vertreibung und Heimatverlust bedeutete und den Weg in die Zweistaatlichkeit Deutschlands eröffnete, wird dabei - bewusst oder fahrlässig - ausgeblendet."

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