Landtag - Jena:Jenaer Unipräsident besorgt um internationales Ansehen

Deutschland
Walter Rosenthal, Präsident der Universität Jena. Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Jena (dpa) - Die Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) mit Unterstützung der AfD schadet nach Ansicht von Jenas Universitätspräsident Walter Rosenthal Thüringen als internationalen Wissenschaftsstandort. "Der Handschlag zwischen dem neu gewählten Ministerpräsidenten Kemmerich und Björn Höcke ging international durch die Medien", sagte er am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Als Präsident der Universität mache ich mir große Sorgen, dass dieses Bild aus Thüringen in den Köpfen bleibt."

Nicht nur im Ausland provoziere das Foto historische Vergleiche, betonte Rosenthal. Die Unterstützung der Landesregierung durch Rechtsextremisten schade Thüringen als internationalem Wissenschafts- und Studienstandort. "Unsere Hochschulen sind Orte der Toleranz und Weltoffenheit." Rosenthal steht nicht nur der Universität Jena als Thüringens größter Hochschule vor, sondern auch der Konferenz der Hochschulpräsidenten des Landes.

Er hoffe, dass die Hochschulen von der neuen Regierung die Wertschätzung erhalten, die sie auch von der alten Regierung hatten - "als wichtige Motoren der Region und des ganzen Landes". Er habe aber wahrgenommen, dass Kemmerich Hochschulen in erster Linie nur als Ausbildungsstätten für Fachkräfte sehe. "Das wird der hiesigen Wissenschafts- und Forschungslandschaft nicht gerecht."

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