Süddeutsche Zeitung

Landtag - Herrenberg:Landtags-Grüne für mehr Klimaschutz bei Rinderhaltung

Herrenberg/Stuttgart (dpa/lsw) - Die Landtags-Grünen setzen sich für eine Minderung von klimaschädlichen Gasen ein, die insbesondere auch bei der Haltung von Rindern entstehen. Die Emissionen aus der Rinderhaltung müssten dringend reduziert werden, heißt es in einem Papier zum Klimaschutz, das die Fraktion bei ihrer Klausur am Donnerstag in Herrenberg (Landkreis Böblingen) beschlossen hat und das der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart vorliegt.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Herrenberg/Stuttgart (dpa/lsw) - Die Landtags-Grünen setzen sich für eine Minderung von klimaschädlichen Gasen ein, die insbesondere auch bei der Haltung von Rindern entstehen. Die Emissionen aus der Rinderhaltung müssten dringend reduziert werden, heißt es in einem Papier zum Klimaschutz, das die Fraktion bei ihrer Klausur am Donnerstag in Herrenberg (Landkreis Böblingen) beschlossen hat und das der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart vorliegt.

Die EU und der Bund müssten Forschung fördern, damit bei der Verdauung von Kühen und anderen Wiederkäuern weniger Methangas entstehe. Wünschenswert wäre aus Sicht der Grünen, die Rinderhaltung zu reduzieren. Das sei aber nur sinnvoll, wenn die Menschen gleichzeitig weniger Rindfleisch und Milchprodukte konsumierten. "Ansonsten wird der Bedarf aus anderen Ländern gedeckt."

Grünen-Umweltexperte Jürgen Walter erklärte: "Die Rinderhaltung erzeugt Emissionen von besonders klimaschädlichem Lachgas und Methan." Zudem würden Futtermittel wie Soja auf Flächen angebaut, auf denen früher artenreiche Tropenwälder gestanden hätten. "Nicht nur unser Fleisch, sondern auch die Futtermittel müssen regional erzeugt sein", mahnte er. Dazu sollten in Deutschland nur so viele Tiere gehalten werden, wie man mit eigenem Futter ernähren könne.

Zudem fordert die Fraktion die grün-schwarze Landesregierung auf, gegen die Verschwendung von Lebensmitteln vorzugehen. "Sie soll sich gegenüber der Bundesregierung für verbindliche Reduktionsziele bei Handel und Industrie einsetzen", heißt es in dem Papier. "Große Supermärkte sollen abgelaufene Lebensmittel kostenlos zur Verfügung stellen dürfen, ohne dadurch in steuerliche Probleme zu geraten."

Weitere Inhalte des Beschlusses: So schnell wie möglich sollen alle landeseigenen Kantinen mindestens 60 Prozent Bio-Lebensmittel einsetzen. Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche an der gesamten Agrarfläche soll von 14 Prozent auf 40 Prozent im Jahr 2030 steigen. Waldschäden sollen nur noch finanziell durch den Staat ausgeglichen werden, wenn naturnahe Wälder davon betroffen sind.

CDU-Landtagsfraktionschef Wolfgang Reinhart verwies hingegen darauf, dass die Grünen bereits seit 2011 im Südwesten mit Winfried Kretschmann den Ministerpräsidenten stellen und seitdem auch die Ressorts Verkehr und Umwelt innehaben. Dennoch werde Baden-Württemberg seine Klimaziele für 2020 verfehlen. Er erinnerte an den CDU-Vorschlag einer Klimaschutzstiftung, über die etwa Wald im Land gezielt aufgeforstet werden könne. Die Grünen hatten so eine Stiftung aber wiederholt abgelehnt. Die Stiftung ist einer von vielen Streitpunkten in der grün-schwarzen Koalition, die seit 2016 regiert.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190919-99-942517
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal