Landtag - Hannover:Prominente Parlamentarier verabschieden sich aus dem Landtag

Landtag - Hannover: Landtagspräsidentin Gabriele Andretta mit Vorgänger Bernd Busemann im niedersächsischen Landtag. Foto: picture alliance / Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild
Landtagspräsidentin Gabriele Andretta mit Vorgänger Bernd Busemann im niedersächsischen Landtag. Foto: picture alliance / Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hannover (dpa/lni) - Für viele niedersächsische Landtagsabgeordnete heißt es Abschied nehmen: Sie scheiden definitiv zum Ende der Wahlperiode aus dem Parlament in Hannover aus. Sie blicke "mit Stolz und großer Dankbarkeit" auf fast 20 Jahre im Landtag zurück, sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Johanne Modder am Donnerstag. Beim Dank an ihre Familie stockte der 63-jährigen Ostfriesin die Stimme. "Ich glaube, ohne euch wäre das nicht gegangen", sagte sie. Sichtlich gerührt von den Abschiedsworten wirkte Landtagspräsidentin Gabriele Andretta. Auch die 59-Jährige kandidiert nicht erneut für den Landtag. Sie wolle der nächsten Generation ermöglichen, Verantwortung zu übernehmen, begründete die SPD-Politikerin aus Göttingen ihren Rückzug aus der Landespolitik.

An diesem Freitag kommt das Parlament zum letzten Mal in dieser Legislaturperiode zusammen. Am 9. Oktober wird ein neuer Landtag gewählt. Derzeit verfügt die SPD-Fraktion über 54 Sitze, die CDU hat 50 Sitze, die FDP und die Grünen haben jeweils 11 Sitze. Weitere 11 Abgeordnete sind fraktionslos, die AfD-Fraktion wurde nach dem Austritt mehrerer Mitglieder 2020 aufgelöst.

Die Abgeordneten sind durchschnittlich 54 Jahre alt, der Frauenanteil im Parlament liegt bei 29,2 Prozent. Der neue Landtag könnte den Kandidatenlisten zufolge etwas weiblicher und vielfältiger werden.

Zu den Urgesteinen, die sich verabschieden, zählt auch Bernd Busemann (70) aus dem Emsland, der von 2013 bis 2017 Landtagspräsident war. Zuvor war er niedersächsischer Kultusminister und danach Justizminister. Busemann verabschiedet sich nach 28 Jahren, der SPD-Sozialexperte Uwe Schwarz (65) nach 36 Jahren. Damit ist Schwarz laut SPD-Fraktion der dienstälteste Abgeordnete von allen, er erlebte die Ministerpräsidenten Ernst Albrecht (CDU), Gerhard Schröder, Gerhard Glogowski, Sigmar Gabriel (alle SPD), Christian Wulff, David McAllister (beide CDU) und Stephan Weil (SPD).

Andere Landespolitiker hören schon nach kürzerer Zeit freiwillig wieder auf: So kandidiert zum Beispiel die Grünen-Abgeordnete Imke Byl (29) nicht mehr. Sie war 2017 als jüngstes Mitglied in den Landtag eingezogen und ist energiepolitische Sprecherin ihrer Fraktion, also für ein derzeit besonders wichtiges Thema Expertin.

Laut dem Politmagazin "Rundblick" werden insgesamt 42 Abgeordnete definitiv aufhören. Wie viele außerdem abgewählt werden, wird sich am 9. Oktober entscheiden.

© dpa-infocom, dpa:220923-99-867397/2

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