Kurt Beck in der Wählergunst:SPD-Anhänger wollen mehrheitlich neuen Parteichef

Zwei Drittel der Deutschen sprechen sich für einen neuen SPD-Vorsitzenden aus. Selbst unter SPD-Anhängern findet sich keine Mehrheit für Parteichef Beck.

Die Mehrheit der SPD-Anhänger befürwortet offenbar einen Wechsel an der Parteispitze. Nach einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die Bild am Sonntag gaben 54 Prozent der SPD-Anhänger an, ihre Partei brauche einen neuen Vorsitzenden.

Nur 42 Prozent wollen demnach Kurt Beck behalten. In der Gesamtbevölkerung seien sogar 65 Prozent der Überzeugung, dass die Sozialdemokraten einen anderen Politiker zum Vorsitzenden wählen sollten, heißt es in dem Bericht weiter. Nur 23 Prozent setzten weiter auf Beck.

Nach seinem Schlingerkurs im Umgang mit der Partei Die Linke sagen nur 21 Prozent der Deutschen, dass Beck die Krise der SPD bewältigen kann. 70 Prozent trauen dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten nicht zu, dies zu schaffen. Selbst unter SPD-Wählern erwarten nur 44 Prozent, dass Beck die Partei wieder nach oben führt - 50 Prozent sehen das anders.

Laut einer Umfrage für das Magazin Der Spiegel (TNS Forschung) halten die Wähler Außenminister und SPD-Vize Frank-Walter Steinmeier mit 30 Prozent Zustimmung für den geeignetsten Kanzlerkandidaten der Sozialdemokraten. Für Finanzminister und SPD-Vize Peer Steinbrück sprachen sich 19 Prozent aus, für Beck nur 16 Prozent. Damit fiel Beck in der Frage der SPD-Kanzlerkandidatur erstmals auch hinter Steinbrück zurück.

Eine überwältigende Mehrheit der SPD-Anhänger hatte sich unlängst in einer Emnid-Umfrage für eine Urwahl des Kanzlerkandidaten ausgesprochen. Beck lehnt eine solche Mitgliederbefragung ab.

Erst am Freitag kündigte er an, den Parteigremien bis Jahresende oder Anfang 2009 einen Vorschlag zu machen. Diese würden dann entscheiden. Der SPD-Chef gilt in der eigenen Partei seit dem Streit um die Öffnung zur Linkspartei als angeschlagen.

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