Kurden-Konflikt in der Türkei:Der Heimat so fern

In der Stadt Diyarbakir rekrutiert die PKK ihren Nachwuchs, von hier steigen türkische Kampfflieger auf - und hier entscheidet sich die Zukunft der Türkei.

Kai Strittmatter

Draußen, vor der Stadt. Beißender Gestank. Auf seinem Esel sitzt Salin. Er sagt, er sei 15, aussehen tut er nicht mal wie elf. Er sagt, er wolle Sänger werden. Eines Tages, wenn er den Abgang geschafft hat von der Müllkippe, wo sie ihr täglich Brot zusammenscharren: Die Kleinen sammeln verfaultes Gemüse für die Tiere, die Großen Plastik und Metall. "Dreh dich um", sagt Salin und schlägt die Augen nieder.

Türkei; PKK; Kurden-Konflikt; dpa

Aufmarsch: Von der Kurden-Metropole Diyarbakir aus führt die Türkei ihren Feldzug gegen die PKK.

(Foto: Foto: dpa)

"Ich will nicht, dass du mich ansiehst." Dann beginnt er zu singen, mit klarer, kräftiger Stimme: "Es klopft / Sie haben meinen Freund erschossen / meine Mutter und mein Herz weinen / Warum, klagt seine Verlobte, haben sie ihn getötet?" Das war's, sagt Salin schließlich. "Das war ein Liebeslied."

Drinnen, in der Stadt. Schüler stolpern über ihre Beine, beim Versuch, im Tritt zu bleiben, schwenken Fahnen. Zahnlose Veteranen winken von Lkws. "Aus Stahl geschaffen, im Feuer gehärtet", ruft der Sprecher den Soldaten zu, die im Stechschritt an der Tribüne vorbeimarschieren. "Er kann nicht leben, ohne dem Tod ins Auge zu blicken." Panzer bringen die Straße zum Erzittern. "Fürs Land zu sterben ist unser Schicksal", jubelt es aus den Lautsprechern dem Crescendo entgegen: "Türken, Türken sind wir alle."

Der Rest geht unter im Donner dreier Kampfflieger im Tiefflug. Die Zuschauer ducken sich. Die Republik, die türkische, feiert ihren 84. Jahrestag. "Die Brüderschaft zwischen Türken und Kurden", heißt es auf einem Banner, ´"ist unzerbrüchlich."

Angst vor Vielfalt im Land

Wenige Stunden später, in einem Café. An der Wand Fotos von Orhan Pamuk, Friedrich Nietzsche, Quentin Tarantino, am Tisch Seyhmus Diken. Schriftsteller, Kurde. "An die verlogene Brüderschaft habe ich nie geglaubt", sagt er. "Wie sollen Völker Brüder sein? Ich will mit der Türkei nicht Bruder sein, sondern Freund." Er wendet die Brille in seiner Hand. "Es muss eine Freundschaft werden. Nicht auszudenken, wie das sonst alles endet."

Diyarbakir ist die Stadt, die Diken in seinen Büchern beschreibt. Ort jahrtausendealter Geschichte, Heimat Dutzender Völker, heute Metropole der Kurden in der Türkei. Hier hat die kurdische Arbeiterpartei (PKK) viele Kämpfer rekrutiert, von hier steigen die Kampfflieger der türkischen Armee auf, um über nordirakischen Höhlen Bomben auf eben diese Kämpfer abzuwerfen. Hier entscheidet sich die Zukunft der Türkei.

Der Umgang mit den Kurden ist der Lackmustest für dieses Land. Klappt das mit der Demokratie, oder fällt die Türkei zurück in einen Teufelskreis der Gewalt? Für Seyhmus Diken geht es um nicht weniger als darum: "Die Türkei muss sich neu finden." Eine Republik, die ihre Bürger in eine Schablone gepresst hat und sie bis heute aus Angst vor Zerfall und Sabotage panisch am Ausbrechen hindern möchte, muss die Augen öffnen für die Vielfalt in ihrem Land.

Der Heimat so fern

Eigentlich ist es ganz einfach. "Es gibt nun einmal mehr als ein Volk in der Türkei. Punkt." Klingt banal? Man erzähle das einmal den Vertretern des Staates. Seit mehr als acht Jahrzehnten tanzen sie um den Altar des "Türkentums". "Und alle anderen Ethnien", so Diken, "wurden für nichtig erklärt."

Verbot der eigenen Sprache

Um zu beschreiben, was es hieß, in der Türkei nicht nur ein Kurde zu sein, sondern sich auch als Kurde zu fühlen, was das noch immer heißt, könnte man nun von der Vergangenheit erzählen, von verbrannten Dörfern und unaufgeklärten Morden. Oder von der Gegenwart, von dem jungen Nishtiman, der davon träumt, mit seiner Freundin eine Interrail-Tour durch Europa zu machen, der aber bald für sechs Jahre ins Gefängnis soll, nur, weil sich sein Fingerabdruck auf einer alten Plastiktüte fand, in die jemand Bilder vom gefangenen PKK-Führer Abdullah Öcalan gestopft hatte.

Man kann aber auch einfach von der Sprache sprechen, vom Kurdischen. Davon, warum Seyhmus Diken zwar ein kurdischer Schriftsteller aus einer kurdischen Stadt ist, aber trotzdem auf Türkisch schreibt.

Die Eltern brachten ihm nie richtig Kurdisch bei. "Kurdisch", erinnert sich der 53-Jährige, "das war etwas für Bauern. Und es brachte einem nur Schwierigkeiten." Heute schämt er sich dafür. "Ich bin eifersüchtig auf Freunde vom Land, die ein herrliches Kurdisch sprechen. Das ist ein kultureller Bruch, der hinterlässt Spuren in der Seele.''

Lange Zeit war das Kurdische verboten. Die Sprache eines Volkes, das in der Türkei je nach Zählung zwischen 12 und 20 Millionen Menschen ausmacht. "Bergtürken" seien das, behaupteten die findigen Herren damals, das Wort Kurde leite sich ab von dem Geräusch, das einer mache, wenn er durch den Schnee stapfe: "kart-kurt".

"Du kommst dir vor wie ein Museumswärter''

Selbst kurdische Namen waren verboten. Und ein paar Jahre lang wurde jedes öffentlich gesprochene kurdische Wort mit Geldstrafe belegt. In den Schulen bekamen sie derweil das oberste Gebot von Republikvater Atatürk eingetrichtert: "Wie glücklich ein jeder, der sich Türke nennt."

Lal Lales ist ein Freund von Diken, ein Poet. Einer von denen, die wieder Kurdisch schreiben. Nicht fürs Volk, nicht für eine hehre Sache. Für sich selbst. Er kam vom Dorf, eingebettet in eine Welt kurdischer Stimmen. Die Schule, die neue Sprache, waren ein Schock für ihn. "Meine Welt stürzte ein'', sagt er. "Deshalb schreibe ich: um meine Welt wieder aufzubauen.''

Lal Lales und Seyhmus Diken haben einen Verlag gegründet, "Lis'' heißt er, das kurdische Wort für ein Vogelnest auf einer uneinnehmbaren Bergspitze. Nein, für Schriftsteller wenigstens ist es heute kein Problem mehr, auf Kurdisch zu schreiben. "Der Druck ist weg.'' Aber solange das Kurdische in den Schulen verboten bleibe, bleibe der Sprache jede Entwicklung verwehrt. "Du kommst dir vor wie ein Museumswärter.''

Im Lokalsender Gün-TV sind seit Neuestem Sendungen auf Kurdisch erlaubt, bis zu drei Stunden die Woche. Aber mehr als 45 Minuten schafft die Redaktion nicht, wegen der strengen Auflagen. Jede Sendung muss vorproduziert und auf Türkisch untertitelt werden. Politik ist verboten, Kindersendungen ebenso. "Die Kinder sind die gefährlichsten Seperatisten'', scherzt eine Redakteurin. Mit EU-Geldern produzieren sie noch eine zweite kurze Sendung: "Der bewusste Landwirt''. "Hier sprechen neun von zehn Leuten Kurdisch", sagt Chefredakteur Diren Keser, "das ist ein Witz."

Der Heimat so fern

Gefängnisstrafe für ein "W"

An der Wand des Lis-Cafés, zwischen Pamuk, Nietzsche und Pink Floyd, hängt ein Bild von Franz Kafka. Der würde auch gut als Schutzheiliger zu Abdullah Demirbas passen. Demirbas sitzt in seinem Büro, einem 500 Jahre alten Haus aus grauschwarzem Basalt, vor sich ein Schild: "Bürgermeister der Gemeinde Sur", also der Altstadt von Diyarbakir. Das ist genau genommen Amtsanmaßung, denn Demirbas ist ein zwar höchst beliebter, aber zugleich frisch gefeuerter Bürgermeister.

Im Moment hat er 22 Prozesse am Hals, zusammengerechnet drohen dem fröhlich und forsch wirkenden 42-Jährigen 60 Jahre Haft. Denn Demirbas hat die falschen Buchstaben benutzt. Das "W" und das "X". Diese Buchstaben aber gibt es nicht im türkischen Alphabet - wohl aber im Kurdischen. Verstoß gegen das Sprachengesetz. "Schauen Sie mal auf die Regierungs-Webseite", sagt er: "Steht da nicht www? Sollen sie doch das Internet vor Gericht stellen."

Vor Gericht kam Demirbas auch wegen einer Statue, die er aufstellen ließ für den zwölfjährigen Ugur Kaymaz, der gemeinsam mit seinem Vater von Sicherheitskräften getötet wurde. Der Junge wurde von 13 Kugeln durchsiebt. "Kampf gegen den Terror'', hieß es hinterher lapidar. Die Statue kostete 1300 Euro, das Gericht urteilte: ´"Veruntreuung öffentlicher Gelder''. Und als er 2005 in Wien einen Vortrag über "Mehrsprachigkeit in der Stadtverwaltung'' hielt, da forderte der Staatsanwalt umgehend fünf Jahre Haft. Wegen "Propaganda für die Ziele der Terrororganisation PKK''.

72 Prozent mit Kurdisch als Muttersprache

Es war der Beschluss, neben dem Türkischen auch Dienstleistungen in Kurdisch und Englisch anzubieten, der schließlich ihm und dem ganzen Gemeinderat vor drei Monaten das Amt kostete. "Sie bestehen auf einer Sprache, einem Glauben und einer Kultur", sagt Demirbas. "Es gibt in der Türkei aber viele Sprachen, viele Religionen und viele Kulturen."

In Diyarbakir geben im Moment 72 Prozent der Bewohner Kurdisch als Muttersprache an, 24 Prozent Türkisch, andere Arabisch und Armenisch. Viele Leute sind Analphabeten, vor allem Frauen verstehen das Türkische nicht, das Pflicht ist in Rathäusern und Kliniken. ,,Das größte Problem in diesem Land ist, dass es keine Empathie gibt, keiner versetzt sich in den anderen hinein. Ich habe niemanden umgebracht und keine Waffe zu Hause. Ich bin ein gewählter Bürgermeister - aber ich bin nicht so wie sie. Also werde ich zum Terroristen gestempelt. Vielen Menschen geht es so."

Am Tag seiner Entlassung hörte Demirbas in den Nachrichten, dass die Regierung die Anerkennung des Türkischen als Zweitsprache in einer Gemeinde im Kosovo gelobt habe. Er schrieb einen Brief an den "verehrten Herrn Premierminister", in dem er sich über die "Doppelmoral" beschwerte. Antwort kam postwendend, vom Staatsanwalt. Die Anklage diesmal: "Verunglimpfung des Türkentums".

Vor dem Fenster seines provisorischen Büros, wo Demirbas weiter Hof hält, sitzt ein Grüpplein alter Männer vor dem Fernseher. Zunächst läuft CNN-Türk. Bilder türkischer Kampfhubschrauber sind zu sehen, die in die Berge feuern, "24 tote Terroristen" meldet der Sender. Dann schaltet einer um auf Roj-TV, jenen in Dänemark residierenden Kanal, der in der Türkei verboten ist, weil er als Propagandasender der PKK gilt, den hier aber fast jeder sieht, der kann.

Dunkle Schatten sind zu sehen, die vom Hang aus Salven auf Hubschrauber abgeben. "Keine Verluste", behauptet der Reporter nicht weniger pathetisch. "Uns gefallen ihre Lügen besser", sagt einer der Männer.

Der Heimat so fern

Diyarbakir, hatte uns Seyhmus Diken gesagt, sei ein Ort, der von allem verlassen werde: vom Geld wie vom Intellekt. Mehmet Kaya versteht etwas vom Geld und auch vom Geist. Er sagt, der türkische Staat habe "eine letzte Chance". Der Unternehmer Kaya steht der örtlichen Industrie- und Handelskammer vor. Gerade hat er einen offenen Brief an die PKK geschrieben, in dem er sie zur Waffenniederlegung aufruft. Aber Kaya teilt in alle Richtungen aus. "Es gab mehr als 20 Kurdenaufstände hier. Jedes Mal hat der Staat mit militärischer Gewalt reagiert statt mit demokratischen Mitteln, mit Investitionen in Erziehung, Gesundheit und Infrastruktur. Und jedes Mal wurde die nächste Rebellion schlimmer als die vorherige."

Tatsächlich war der Staat auch an der Entstehung der PKK nicht unbeteiligt. Nach dem letzten Militärputsch 1980 ließen die Generäle systematisch kurdische Männer vom Knaben bis ins Greisenalter foltern. Ümit Kardas, ein Istanbuler Anwalt, war damals als Militärstaatsanwalt in Diyarbakir stationiert. "Die Gefolterten wurden mir täglich vorgeführt. Es war entsetzlich", erinnert er sich: "Wir haben sie zu Terroristen gemacht."

Ärmer als die Mongolen

Die Kriegshetze der letzten Tage hat einige alarmiert: "Die Türkei ist nicht klüger geworden", sagt Mehmet Kaya. "Sie wird nicht müde, die alten Mittel wieder und wieder neu auszuprobieren." Wo gerade in den vergangenen Jahren ein Durchbruch möglich zu sein schien: Die Leute hatten nach 35.000 Toten genug von der Gewalt, die mörderisch agierende, sektenähnlich organisierte PKK hatte viele Anhänger verloren, die Türkei schien wirklich auf dem Weg zur Demokratie zu sein - in den Augen vieler sind genau dies die Gründe, warum die PKK nun wieder zuschlägt. Sie möchte den Staat provozieren.

Die Wurzeln des Terrors sind nicht schwer auszumachen. Bitterarm sind die Menschen hier. 60 Prozent in der Region leben von weniger als zwei Dollar am Tag. "Die Armut ist chronisch geworden und wird von Generation zu Generation vererbt", heißt es in einem Bericht des Istanbuler Thinktanks Tesev vom vorigen Jahr. Die Lage sei "gefährlich'' und vor allem der "Vernachlässigung durch die Zentralregierung'' geschuldet.

Die Region Diyarbakir zählt etwa 12000 Industrie-Arbeitsplätze - für 1,6 Millionen Menschen. Nimmt man den "Human Development Index'' zum Maßstab, mit dem die Vereinten Nationen Lebensbedingungen messen, dann geht es den Bürgern von Diyarbakir schlechter als den Mongolen.

Die Arbeitslosigkeit liegt irgendwo zwischen 60 und 70 Prozent - auch dies ein Resultat des brutalen Bürgerkriegs zwischen PKK und türkischer Armee nach 1984. Um "das Meer auszutrocknen'', in dem die PKK-Fische schwammen, evakuierte und verbrannt die Armee mehr als 3000 kurdische Bergdörfer, bis zu drei Millionen Menschen wurden in die Städte getrieben - wo viele bis heute mehr vegetieren als leben. Die Einwohnerzahl der Stadt Diyarbakir verdreifachte sich in wenigen Jahren auf heute eine Million.

Eine Art Lynchstimmung

"Ja, ich bin bitter und unglücklich", erzählt der 38-jährige Behcet, dessen Dorf vor vierzehn Jahren niedergebrannt wurde und der seither mit Frau und zwei Söhnen in einem Zimmer in der Altstadt haust. "Wenn du das erlebt hast, verlierst du den Glauben an diesen Staat." Arbeit hat er nur selten, einer seiner Söhne ist krank, er hat kein Geld für die Behandlung. Wie denn, wo er oft nicht einmal Wasser und Strom bezahlen kann? Entschädigung hat er bis heute nicht bekommen. "Die einzigen Investitionen, die hierher kommen, sind Polizisten und Panzer", sagt er. "Was soll ich denn tun? Zur PKK gehen? Eine lebende Bombe werden?"

Der Heimat so fern

Es ist eine gefährliche Situation. "Der türkische Nationalismus macht mir Angst", sagt der sonst nüchterne Geschäftsmann Mehmet Kaya. "Es geht längst nicht mehr nur gegen die PKK, es wird heute gegen alle Kurden gehetzt. Es herrscht Lynchstimmung."

Läden in der Westtürkei, die in Brand gesteckt werden, nur weil der Besitzer Kurde ist; türkische Nationalisten, die Leute jagen und verprügeln, nur weil sie Kurdisch sprechen. "Wann begreifen sie, dass die Kurden nicht die Spaltung wollen, sondern ein Leben in einem demokratischen Land?'', sagt Kaya, und dann: "Es ist kein Geheimnis, dass es auch auf der anderen Seite eine Gruppe gibt, die davon lebt, dass es die PKK gibt."

Es ist dies ein Verdacht, den auch Istanbuler Liberale häufig äußern: Das türkische Militär und die PKK, heißt es oft, brauchen einander. "Ist es ein Zufall, dass die Spannung so angeheizt wird, gerade, wenn das Land Reformen und eine neue, zivile Verfassung diskutiert? Ohne die PKK müssten viele Leute hier die Abende beim Kreuzworträtsel verbringen."

"Wenn ich jung wäre, ich ginge zur PKK''

Zum Abschluss ein Besuch bei den "Müttern für den Frieden": Frauen, deren Kinder bei der PKK kämpfen. Frauen, deren Kinder gefallen sind oder ermordet wurden. "Sie nennen sie Terroristen'', sagt Nezehut Tekke. "Aber es sind unsere Kinder.'' Ihre Tochter hatte sich im Jahr 2000 mit Benzin übergossen und verbrannt aus Protest gegen die Festnahme von PKK-Chef Abdullah Öcalan.

Man sieht der Mutter den Zorn an. "Wie oft hat die PKK einen einseitigen Waffenstillstand ausgerufen? Und wie oft hat die Regierung das ignoriert?" Bitter und enttäuscht sind die Frauen. Sie fordern eine Amnestie für alle PKK-Kämpfer, ein Vorschlag, den auch europäische Länder schon auf den Tisch gebracht haben.

"Die Türkei kann es doch wenigstens einmal ausprobieren'', sagt Nezehut Tekke. "Warum tun sie das nicht? Wenn's nicht funktioniert, dann können sie von mir aus weiter schießen." Eine andere, Azize Yigit, fällt ihr ins Wort: "Ich habe Leute im Gefängnis besucht, ich bin selbst dort verprügelt worden, bis mein Gesicht blau anschwoll. Natürlich gehen die Leute lieber in die Berge als ins Gefängnis." Sie rafft ihr Kleid zurecht. "Ich bin jetzt 55 Jahre alt. Ganz ehrlich. Wenn ich jung wäre, ich ginge zur PKK.''

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: