Kundgebungen in New York:Clash der Kulturen

Zum Jahrestag der Anschläge vom 11. September haben Tausende Gegner und Befürworter eines Moscheebaus in der Nähe des Ground Zero demonstriert - lautstark und leidenschaftlich, aber weitgehend friedlich.

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Auf die Trauerminuten für die Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 folgte lautstarker Protest: Tausende New Yorker gingen auf die Straßen, um für oder gegen den geplanten Bau einer Moschee in der Nähe zum Ground Zero zu demonstrieren - insgesamt beteiligten sich offiziellen Angaben zufolge fast 4000 Menschen auf den Kundgebungen.    Der Streit schwelt schon seit Wochen. Die Befürworter sehen in dem Islam-Zentrum eine Möglichkeit dafür, dass die Religionsgemeinschaften in der Stadt näher zusammenrücken. Die Gegner meinen, dass das Gedenken an die Anschlagsopfer beschädigt wird.

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Die beiden Lager taten ihre Meinung in getrennten Protestzügen kund. Zwischen Befürwortern und Gegnern des Moscheebaus lagen nur etwa drei Häuserblöcke,

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doch weltanschaulich könnten sie nicht weiter voneinander entfernt sein. Nach dem offiziellen Teil der Kundgebungen prallten die Gegner auf den Gehwegen direkt aufeinander. Hier diskutiert eine 70-jährige Gegnerin des Islam-Zentrums mit drei jungen Befürwortern. 

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In ganz Manhatten waren lautstarke Diskussionen zwischen den Anhängern der beiden Lager zu beobachten.

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Die Stimmung reichte von leidenschaftlich bis aggressiv. Meist blieb es jedoch bei verbalen Auseinandersetzungen.

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Sie waren Beobachtern zufolge zahlreicher vertreten als die Moschee-Befürworter: Etwa 2000 Moschee-Gegner hatten die beiden Organisationen "Freedom Defence Initiative" und "Stop Islamization of America" zusammengetrommelt. "Wir sind für die Religionsfreiheit, aber hier geht es um Sensibilität für die Familien der Opfer vom 11. September", sagte Gegner Robert Torres.

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Die Gegner skandierten "Keine Moschee" und schwenkten patriotische Sternenbanner.

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An der Demonstration der Moschee-Gegner beteiligte sich auch der niederländische Rechtspopulist und Islamgegner Geert Wilders. "Wir dürfen denen, die uns unterwerfen wollen, nie die Gelegenheit dazu geben", sagte er in einer Ansprache. New York dürfe nicht ein "neues Mekka" werden.

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Die Gegenbewegung am Broadway: Neben dem Rathaus fanden sich etwa 1500 Demonstranten des "International Action Centers" ein. Sie plädierten für Toleranz...

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...und Religionsfreiheit. "Trauer ist kein Grund für Krieg und Bigotterie" stand auf den Plakaten der Demonstranten des "International Action Centers". "Lass doch die Muslime ihre Moschee bauen. Sie dafür verantwortlich zu machen, was am 11. September passiert ist, ist lächerlich", forderte eine Teilnehmerin.

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Ein massives Polizeiaufgebot sorgte dafür, dass sich beide Gruppen nicht zu nahe kamen. Allerdings gab es zwei Fälle, bei denen Gegner des geplanten islamischen Kulturzentrums den Koran schändeten: Ein Mann zum Beispiel riss Seiten aus einem Koran-Buch und verbrannte sie. Diese Frau dagegen demonstrierte nach Ansicht der Polizei zu aggressiv für den Moschee-Bau - und würde abgeführt.  

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Eigentlich sollten die knapp 3000 Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 im Mittelpunkt der Gedenkfeiern stehen. Angehörige der Toten waren zum Ground Zero gekommen, um gemeinsam der Verstorbenen zu gedenken.

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Präsident Barack Obama  gedachte der Opfer der Anschläge am Pentagon Memorial in Washington. Auch in das Verteidigungsministerium flogen Terroristen am 11. September 2001 ein Flugzeug. 184 Menschen starben in der Hauptstadt. Obama rief seine Landsleute zu Toleranz gegenüber dem Islam auf. "Es war keine Religion, die uns an diesem Septembertag angegriffen hat. Es war al -Qaida, eine jämmerliche Bande von Männern, die Religion pervertiert", sagte Obama. "Als Amerikaner werden wir niemals im Krieg mit dem Islam sein."

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(Foto: AP)

Hier tröstet US-Vizepräsident Joe Biden eine Frau, die ein Familienmitglied bei den Attacken vor neun Jahren verloren hat. Doch im Mittelpunkt des Weltinteresses stand ein Mann aus Florida, der bis vor kurzem noch vollkommen unbekannt war.

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(Foto: AP)

Terry Jones, Pastor einer kleinen Gemeinde in Florida, hatte angekündigt, zum Jahrestag der Anschläge den Koran zu verbrennen. Mittlerweile hat er die Drohung zurückgenommen. Dennoch löste der ursprüngliche Plan weltweite Empörung aus. Vor den Trauerfeiern war der Prediger nach New York gereist und hatte dabei einen beispiellosen Polizeieinsatz ausgelöst. Ein komplettes Terminal des Flughafens La Guardia wurde seinetwegen gesperrt.

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In London protestierten Muslime vor der US-Botschaft gegen den ursprünglichen Plan des Predigers und zündeten ...

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(Foto: dpa)

... sein Foto an. In Afghanistan kam es zu Unruhen. In Südafrika plante ein Muslim, seinerseits Bibeln in Brand zu stecken. Ein Gericht untersagte das Vorhaben jedoch kurzfristig.

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(Foto: AFP)

Auch in seinem Heimatort Gainesville stieß Jones auf Widerstand. Einwohner machten deutlich, dass der Prediger nicht ihre Ansichten repräsentiert.

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Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung steht der Plan der Stadt New York, auf dem Gelände des Ground Zero eine Moschee zu errichten. Jones machte geltend, den verantwortlichen Imam Feisal Abdul Rauf zum Verzicht auf den Standort bewegt zu haben. Feisal bestreitet dies jedoch.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/AFP/apn/beu/jab/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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