Kundgebung:30 000 Kurden demonstrieren in Köln gegen Erdoğan

Die Kundgebung ist auch eine Solidaritätsveranstaltung für den inhaftierten PKK-Anführer Öcalan.

7 Bilder

Kurden-Demonstration in Köln

Quelle: dpa

1 / 7

Knapp 30 000 Kurden demonstrierten in Köln für die Freilassung des PKK-Anführers Abdullah Öcalan und gegen die Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Die Kundgebung begann in den Vormittagsstunden am rechten Rheinufer im Kölner Stadtteil Deutz und dauerte bis 18 Uhr. Die Veranstaltung verlief friedlich, die Polizei meldet keine Vorkommnisse oder Verhaftungen.Bis zum frühen Abend stellte sie lediglich fünf Fahnen sicher und nahm sieben Anzeigen wegen des Zeigens verbotener Symbole auf.

Kurden-Demonstration in Köln

Quelle: dpa

2 / 7

Die kurdische Arbeiterpartei PKK ist in der EU als Terrororganisation eingestuft und in Deutschland verboten. Die Redner der Kundgebung, darunter der kurdischstämmige Boxer Ismail Özen, vertreten aber den Standpunkt, dass eine Friedenslösung mit der Türkei nur unter Beteiligung der PKK und Öcalans gefunden werden könne.

Kurden-Demonstration in Köln

Quelle: dpa

3 / 7

Viele Demonstranten schwenken Fahnen mit Öcalans Bildnis, auch auf der Bühne hängt ein großes Bild von ihm. Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies hatte allerdings zuvor erklärt, dass Symbole der PKK nicht gezeigt werden dürften. Wie ein Sprecher der Polizei Köln am Samstag sagte, waren die Beamten vor Ort angehalten, solche Symbole aus dem Verkehr zu ziehen.

Kurden-Demonstration in Köln

Quelle: dpa

4 / 7

Mehr als 1000 Polizisten waren bei der Kundgebung im Einsatz. Vor fünf Wochen hatten an gleicher Stelle mehrere zehntausend Erdoğan-Anhänger demonstriert. Diese Kundgebung wurde von vielen Medien und Politikern kritisiert. Die heutige Demo wurde dagegen kaum thematisiert - das ärgert führende Abgeordnete der türkischen Regierungspartei AKP: Der Erdoğan-Vertraute Mustafa Yeneroğlu hält das für "Doppelmoral".

Kurden-Demonstration in Köln - Brücke geräumt

Quelle: dpa

5 / 7

Für Aufregung sorgte kurzzeitig ein herrenloser Rucksack, der auf der Deutzer Brücke zurückgelassen wurde. Die Brücke wurde daraufhin gesperrt, der Rucksack von Sprengmeistern des Landeskriminalamtes untersucht. In ihm befanden sich aber lediglich einige Kleidungsstücke.

Kurden-Demonstration in Köln

Quelle: dpa

6 / 7

Die Demonstration wurde von der Vereinigung Nav-Dem mitorganisiert. Sie wird vom Verfassungsschutz als Dachorganisation von PKK-nahen Gruppen eingestuft. Nav-Dem-Sprecherin Ayten Kaplan sagte, wer auf die Anschläge der PKK in der Türkei verweise, müsse auch sehen, dass die Türkei kurdische Städte belagere und zerstöre, Menschen vertreibe, inhaftiere und töte. "Wer Gewalt erzeugt, kriegt Gewalt zurück, und das ist eine Spirale, die wir durchbrechen wollen", sagte Kaplan. Der Konflikt müsse friedlich gelöst werden.

Kurden-Demonstration in Köln

Quelle: dpa

7 / 7

Auch der Linke-Vorsitzende Bernd Riexinger sprach bei der Veranstaltung und forderte: "Sofort raus aus Syrien mit dem türkischen Militär!" Die EU müsse die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei stoppen, die Bundesregierung das Flüchtlingsabkommen mit Erdogan aufkündigen. "Öcalan muss freigelassen werden", forderte Riexinger. "Wir dürfen auch nicht akzeptieren, dass die PKK in Deutschland verboten ist. Wir fordern die Aufhebung des Verbots."

© SZ.de/dpa/harl/pram
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: