Kulturstätten:IS zerstört ältestes christliches Kloster im Irak

Kulturstätten: Wo das Kloster Sankt Elias stand ist heute nur noch ein gräulich-weißes Trümmerfeld.

Wo das Kloster Sankt Elias stand ist heute nur noch ein gräulich-weißes Trümmerfeld.

(Foto: AP)
  • Das 1400 Jahre alte Kloster Sankt Elias ist von der Terrormiliz offenbar zerstört worden.
  • Dies zeigen Satellitenbilder der Nachrichtenagentur AP.
  • Der IS soll bereits etwa 100 antike Kulturstätten in Syrien und dem Irak verwüstet haben.

Schlimme Befürchtungen bestätigten sich

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hat das Kloster Sankt Elias offenbar dem Erdboden gleichgemacht. Dies zeigen Satellitenaufnahmen, die die Nachrichtenagentur AP in Auftrag gegeben hat. Von der auch als "Dair Mar Elia" bezeichneten Glaubensstätte bei Mossul ist nur noch ein Trümmerfeld übrig.

Damit bestätigten sich Befürchtungen, dass das Kloster ein ähnliches Schicksal ereilen könnte wie etliche andere Gebetsorte und Tempel im Gebiet der Extremisten im Irak und Syrien. Darunter sind etwa der 2000 Jahre alte Baaltempel im syrischen Palmyra oder die Anlagen in Ninive oder Hatra im heutigen Irak.

"Ein Feld aus grau-weißem Staub"

Bei der Zerstörung des Klosters Sankt Elias seien Bulldozer, schweres Gerät, Vorschlaghammer und möglicherweise auch Sprengstoff zum Einsatz gekommen. Sie hätten seine Steinmauern "in ein Feld aus grau-weißem Staub verwandelt", sagte der Gutachter Stephen Wood.

Mehr als 1400 Jahre lang stand das Sankt-Elias-Kloster auf einem Hügel nahe der irakischen Stadt Mossul. Bevor der IS im Jahr 2014 die Kontrolle über die Millionenstadt und deren Umgebung übernahm, stand dort noch ein 2500 Quadratmeter großer Komplex. Das Dach des festungsartigen Gebäudes fehlte großteils, aber die 26 Räume inklusive Kapelle und Altarraum waren noch erhalten.

Insgesamt soll der IS etwa 100 Kulturstätten zerstört oder beschädigt haben. Kirchen, Gräber, Schreine, Museen, Büchereien und sogar Moscheen wurden geplündert und Kunstwerke vernichtet oder auf dem Schwarzmarkt verkauft. Der IS begründet die Zerstörung damit, dass in den Glaubensstätten Götzen angebetet würden.

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