Süddeutsche Zeitung

Kulturkampf in den USA:Trump geißelt rassistische Gewalt von Charlottesville

Nach den Ausschreitungen von Rechtsextremen hat US-Präsident Trump nun doch Rassismus und Neonazismus verurteilt.

US-Präsident Donald Trump hat zwei Tage nach dem Aufmarsch von Rechtsextremen in der Stadt Charlottesville die rassistische Gewalt verurteilt. "Rassismus ist böse und diejenigen, die in seinem Namen Gewalt anwenden, sind Kriminelle und Verbrecher", sagte Trump am Montag bei einer Ansprache aus dem Weißen Haus in Washington. Der Ku-Klux-Klan, Neonazis und die sogenannte Alt-Right-Bewegung seien "abstoßend", fügte er hinzu.

Dem US-Präsidenten war von Seiten aller Parteien vorgeworfen worden, sich nach den Vorkommnissen von Charlottesville nicht eindeutig geäußert und die Ausschreitungen verurteilt zu haben. Weil er zunächst von "Gewalt von vielen Seiten" gesprochen und die Rassisten nicht explizit beim Namen genannt hatte, war er unter erheblichen Druck geraten.

Aus Protest gegen Trumps lasche Reaktion auf die rechtsradikale Gewalt von Charlottesville hatte Merck-Vorstandschef Ken Frazier das Beraterteam von Trump verlassen. Damit wolle Frazier Farbe gegen Intoleranz und Extremismus bekennen, erklärte er in einer Stellungnahme.

Die Attacke eines jungen Mannes mit einem Auto auf einen Gruppe von Gegendemonstranten in Charlottesville, bei der am Samstag eine 32-jährige Frau ums Leben gekommen war, nannte Trump in seinem Statement nun "rassistisch". In Amerika sei kein Platz für Menschen, die solche Taten begingen, jeder Bürger müsse sich an das Gesetz halten, egal welche Hautfarbe er habe.

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SZ.de/AFP/dpa/dayk
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