Kuba:Fidel Castro verabschiedet sich von seinen Getreuen

"Die Zeit wird für uns alle kommen", sagt der fast 90-jährige frühere Máximo Líder Kubas auf dem Parteitag der Kommunisten.

Kubas früherer Machthaber Fidel Castro hat sich mit Wehmut von dem Kongress der Kommunistischen Partei (PCC) seines Landes verabschiedet. "Ich werde bald 90 Jahre alt sein. Bald werde ich wie all die anderen sein. Die Zeit wird für uns alle kommen", sagte er zum Abschluss des siebten Parteitags in Havanna. Vielleicht sei es eines der letzten Male, dass er in diesem Saal spreche, sagte Castro. Die Ideen der kubanischen Kommunisten würden aber überdauern.

Der frühere Staatschef war mit Standing Ovations und "Fidel, Fidel"-Rufen von den mehr als 1000 Delegierten und Gästen empfangen worden, wie auf Bildern des Staatsfernsehens zu sehen war. Seinem Bruder, dem jetzigen Staatschef Raúl Castro, dankte Fidel für dessen "ausgezeichnete Mühen" an der Spitze des Landes.

Der 84-jährige Raúl war auf dem Parteitag zum zweiten Mal zum Ersten Sekretär der PCC gewählt worden. Die Delegierten unterstützten wie erwartet den Kurs der Partei- und Staatsführung einstimmig. Demnach sollen die in den vergangenen Jahren angestoßenen marktwirtschaftlichen Reformen weitergeführt werden. Nach Worten des Staatschefs soll in den nächsten fünf Jahren zudem der Generationswechsel an der Spitze des Landes langsam vollzogen werden.

Der charismatische Fidel Castro regierte den Karibikstaat fast ein halbes Jahrhundert lang nach dem Sieg der Revolution von 1959. Unter seiner Führung wurde auf Kuba ein Einparteiensystem nach sowjetischem Vorbild aufgebaut. 2006 musste er krankheitsbedingt die Macht an seinen Bruder Raúl abgeben. Seitdem ist der früher allgegenwärtige "Máximo Líder" nur noch selten in der Öffentlichkeit zu sehen.

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