Norwegen:"Wir schauen jetzt eben noch entschlossener durchs Fernglas"

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Am größten Militärhafen des Landes sind auch die Korvetten der norwegischen Armee stationiert. Vor Kurzem wurde hier eine Drohne gesichtet. Woher die kam, weiß keiner so genau. (Foto: Royal Norwegian Navy/Forsvaret)

Seit den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines ist klar: Auch die Infrastruktur tief unten im Meer ist verwundbar. Allein Norwegen hat 9000 Kilometer Kabel und Leitungen, die es schützen muss. Schützen?

Von Alex Rühle, Oslo/Mongstad/Bardufoss

Es ist ja alles immer eine Frage der Perspektive. Am Montagmorgen strahlte die Silhouette des Osloer Hafens noch Großstadtglanz aus: Die Norweger haben hier in den vergangenen Jahren ein nagelneues Viertel hingeklotzt, die "Fjord-City": die zauberwürfelartige neue Bibliothek. Den Munch-Turm, das weltweit größte Museum für einen einzelnen Künstler, das mit seinem kantigen Bug aussieht, als wolle es jeden Moment in See stechen. Direkt dahinter steht die schneeweiße Oper, die sich aus dem Meerwasser emporschiebt wie ein aufgefaltetes Eisgebirge. Das Nationalmuseum, laut Eigenwerbung das "größte Museum des Nordens", 55 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, vier Museen in einem. Dazu kommen all die nagelneuen Appartementriegel und Bürotürme ringsherum, so streng und eng nebeneinander, dass sie "Barcode Buildings" getauft wurden. Norwegen hat an dieser Hafenmeile seinen immensen Reichtum aus den Öl- und Gasexporten in Signature-Architektur umgewandelt. Macht wirklich was her.

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