Kritik von Grünen-Chefin Roth:"AfD ist Rechtsaußen-Partei"

Claudia Roth spricht auf dem Länderrat der Grünen in Bamberg.

Claudia Roth spricht auf dem Länderrat der Grünen in Bamberg.

(Foto: dpa)

"Widerlich" und "NPD-Sprech" - Grünen-Chefin Claudia Roth übt heftige Kritik an dem AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke. Der hatte auf einer Wahlkampfveranstaltung ungebildete Zuwanderer als "eine Art sozialen Bodensatz" bezeichnet.

Grünen-Chefin Claudia Roth hat den Sprecher der Euro-kritischen Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, wegen dessen Äußerungen über Zuwanderer angegriffen.

"Es ist widerlich, wenn Bernd Lucke Zuwanderer als Bodensatz der Gesellschaft bezeichnet. Das ist NPD-Sprech und zeigt, dass die AfD nicht nur rechtsaußen um Stimmen wirbt, sondern auch eine Rechtsaußen-Partei ist", sagte Roth der Süddeutschen Zeitung.

Zuvor hatte die SZ über Aussagen Luckes bei einer Wahlkampfveranstaltung berichtet. Dort hatte er gesagt, dass es Menschen gebe, die ohne Sprachkenntnisse und ohne Bildung nach Deutschland kämen und dann "eine Art sozialen Bodensatz" bildeten - "einen Bodensatz, der lebenslang in unseren Sozialsystemen verharrt".

Ein dauerhaftes Leben in Hartz IV aber sei nicht menschenwürdig. Man solle sie aus Verantwortungsgefühl auch für sie nicht ins Land lassen. Um sie zu schützen.

Umfragewerte unter fünf Prozent

Lucke, einstmals langjähriges CDU-Mitglied, sieht sich nicht als Populist, schon gar nicht als Rechter. "Ich achte sehr darauf, keinen Beifall von der falschen Seite zu bekommen", sagte er zur SZ. Schon der ständige Verdacht sei eine Rufschädigung.

Bei Umfragen zur Bundestagswahl bewegt sich die AfD noch unter der Fünf-Prozent-Hürde - allerdings unterscheiden sich die Prognosen. Während die Partei im Politbarometer diese Woche einen Punkt gewinnt und somit bei 4 Prozent angelangt ist, verliert sie laut Deutschlandtrend einen halben Punkt und kommt auf 2,5 Prozent.

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