Süddeutsche Zeitung

Kritik aus Israel:Obama verteidigt Atomdeal mit Iran

  • Barack Obama verteidigt das Iran-Abkommen gegen israelische Kritik.
  • Der New York Times zufolge halte er das Abkommen für eine "einmalige Chance im Leben".
  • Zugleich sichert der US-Präsident Israel unbedingte Unterstützung zu.

Effektivste Möglichkeit gegen Nuklearwaffen

US-Präsident Barack Obama hat das Rahmenabkommen im Atomstreit mit Iran gegen Kritik aus Israel verteidigt. Er sagte der New York Times, es gebe keine effektivere Option, um den Iran von Nuklearwaffen abzuhalten, als die diplomatische Initiative und das vereinbarte Rahmenabkommen. In dem Interview, das am Sonntag veröffentlicht wurde, bezeichnete Obama die Atomvereinbarung als "einmalige Chance im Leben".

Netanjahu rügt Abkommen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die Atom-Vereinbarung der UN-Vetomächte und Deutschland mit Iran am selben Tag in mehreren US-Fernsehtalkshows erneut als "sehr sehr schlecht" angeprangert. Er sieht dadurch sein Land gefährdet.

Verteidigung Israels "unerschütterlich"

Obama versichert Israel zugleich Solidarität - es habe "jedes Recht" angesichts des iranischen Atomprogramms "besorgt zu sein", fügte der US-Präsident hinzu. Er gab dem Land das Versprechen, dass für die USA die Verteidigung Israels "unerschütterlich" sei. "Wenn wir diesen Deal besiegeln, werden wir eine sehr klare Botschaft an die Iraner und die gesamte Region aussenden, die besagt, dass Amerika da sein wird, wenn jemand Israel bedroht", zitiert die New York Times Obama weiter.

Rahmenabkommen mit Iran

Die fünf UN-Vetomächte und Deutschland hatten sich in der vergangenen Woche mit dem Iran auf ein Rahmenabkommen geeinigt, das Teheran die Nutzung der Kernenergie erlauben soll, ohne dass das Land damit Atomwaffen entwickeln kann. Es handelt sich jedoch lediglich um Eckpunkte für ein endgültiges Abkommen. Bis Ende Juni sollen Einzelheiten ausgearbeitet werden.

Hält sich der Iran an die Vorgaben, sollen die internationalen Sanktionen aufgehoben werden. Israel sieht sich durch das Abkommen mit seinem Erzfeind in seiner Existenz bedroht.

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AFP/dpa/frdu/cag
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