Kritik am US-Präsidenten:Poster-Künstler rechnet mit Obama ab

Wurde im Präsidentschaftswahlkampf 2008 weltbekannt: Das Poster des Künstlers Shepard Fairey, das das Konterfei von Barack Obama mit der Aufschrift "Hope" zeigt. (Foto: obs)
  • Der Künstler, der für Obamas Wahlkampagne 2008 das Poster mit dessen Konterfei und der Aufschrift "Hope" kreierte, hat den US-Präsidenten kritisiert.
  • In einem Interview mit dem amerikanischen Magazin Esquire verurteilt Shepard Fairey den Einsatz von Drohnen und die Abhöraktionen der NSA.
  • Die US-Bürger bezeichnet er als "ungebildet" und "selbstgefällig".

Obama habe Erwartungen "nicht im Geringsten" erfüllt

Die Amtszeit von US-Präsident Barack Obama endet erst in zwei Jahren. Der Künstler, der für Obamas Wahlkampagne 2008 das ikonische Poster mit dessen Konterfei und der Aufschrift "Hope" kreierte, hat mit Obama jedoch schon abgeschlossen. In einem Interview mit dem amerikanischen Männermagazin Esquire sagte Shepard Fairey auf die Frage, ob Obama seine Erwartungen erfüllt habe: "Nicht im Geringsten."

Fairey gestand zwar ein, "dass Obama eine schwierige Amtszeit hatte", allerdings sei der US-Präsident Kompromisse eingegangen, "die ich niemals erwartet hätte". Der Künstler sagte, er hätte nicht mit dem Einsatz von Drohnen oder den Abhöraktionen der Geheimdienstes NSA gegen das eigene Volk gerechnet.

Politisches System brauche Überholung

Fairey habe Obama ein paar Mal getroffen und glaubt, dass der US-Präsident "ein guter Mensch ist". Jedoch seien Obamas Handlungen häufig von äußeren Einflussnehmern diktiert worden. Er wolle Obama nicht für alle politischen Entscheidungen verantwortlich machen, glaubt aber, dass das politische System der USA einer Überholung bedürfe.

Auch an den US-Bürgern ließ der Künstler kein gutes Haar und bezeichnete sie als "ungebildet" und "selbstgefällig": "Sie regen sich über die Politik der Regierung auf, aber schaffen es nicht einmal wählen zu gehen", sagte Fairey. "Täten sie das, würde sich vielleicht etwas ändern."

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