Süddeutsche Zeitung

Kritik am Sparpaket:Reiche wollen auch was zahlen

Es ist selten, das Bürger selbst Vorschläge machen, wie der Staat sie besteuern könnte. Doch das Sparpaket der Regierung ist so ungerecht, dass auch die Reichen Kritik üben - auch aus Eigennutz.

Kritik am Sparpaket

Dietmar Hopp

Als einer der ersten Reichen sprach sich SAP-Mitbegründer und Milliardär Dietmar Hopp für einen höheren Spitzensteuersatz für Besserverdienende aus. Seiner Ansicht nach dürften es nicht nur die Sozialleistungen sein, an denen gespart wird.

Kritik am Sparpaket

Ulrich Wickert

Für einen "neuen Lastenausgleich" plädiert Autor und Ex-Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert. "Jeder, der mehr als 5000 Euro im Monat verdient, zahlt ein Monatsgehalt an den Staat, um damit die Schulden abzutragen", ist sein Vorschlag im Stern - der ihn vermutlich selbst treffen würde.

Kritik am Sparpaket

Peter Krämer

Der Hamburger Reeder und Millionär Peter Krämer fordert eine Steuer auf Privatvermögen. Statt die Ärmsten noch stärker zu belasten, solle der Staat lieber die Reichen zur Kasse bitten. Krämer gibt zu, dass es ihm bei seiner Forderung auch um die Wahrung des sozialen Friedens in Deutschland gehe.  "Ich will keine Vorstadtbrände wie in Frankreich haben".

Kritik am Sparpaket

Gerhard Cromme

Auch Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme möchte mehr zahlen: Ihm schwebt der Süddeutschen Zeitung zufolge ein Solidarzuschlag vor - jedoch mit zeitlich befristeter Zahlung, die der Ausnahmesituation der Krise gerecht werde.

Kritik am Sparpaket

Wolfgang Grupp

Trigema-Chef Wolfgang Grupp schlägt laut Stern vor, den Spitzensteuersatz "auf 60 oder 70 Prozent zu erhöhen und denen, die persönlich haften, einen Rabatt von 50 Prozent einzuräumen".

Kritik am Sparpaket

Tim Renner

"Es ist obszön, dass der von den Finanzmärkten verursachte volkswirtschaftliche Schaden ausgerechnet von Arbeitslosen und Hartz-IV-Empfängern ausgeglichen werden soll", wird Tim Renner, Geschäftsführer der Motor Entertainment Group, vom Stern zitiert.

Kritik am Sparpaket

Herbert Grönemeyer

"Wenn man Gemeinschaft möchte, müssen diejenigen, die leichter viel Geld verdienen, auch leichter mehr Geld abgeben", sagte der Sänger Herbert Grönemeyer zum Spiegel.

Kritik am Sparpaket

Uwe Hück

Ähnlich denkt Porsche-Konzernbetriebsratschef Uwe Hück. Es sei "ungerecht und ein Skandal, wenn die Folgen der Krise nur von den Geringverdienern getragten werden", kann man im Stern lesen. Deshalb erwarte er von einer Regierung, dass Typen wie er, die gutes Geld verdienen, stärker zur Kasse gebeten werden.

Kritik am Sparpaket

Marius Müller-Westernhagen

Auch Sänger Marius Müller-Westernhagen gehört zu denjenigen, die das Sparpaket als ungerecht kritisieren.

Kritik am Sparpaket

Joachim Fuchsberger

Schauspieler Joachim Fuchsberger will seine Verantwortung wahrnehmen: "Ich bin bereit, meinen Beitrag zu leisten beim Auslöffeln der Suppe, die wir uns alle eingebrockt haben", sagte er dem Stern.

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