Kristina Schröder beendet Baby-Pause:Ministerin wieder da, Konzept folgt später

Nach dem Ende ihrer Baby-Pause hätte Kristina Schröder die Chance gehabt, endlich klare Worte zum Betreuungsgeld zu finden. Doch die Familienministerin ist in ihr Amt zurückgekehrt, ohne es auszufüllen.

Felix Berth

Das wäre ihre Chance gewesen. Deutschlands Familienministerin, die in der Amtszeit ein Baby bekommen hat, kehrt aus dem Mutterschutz zurück und hätte klare Worte zum Betreuungsgeld finden können.

Pk Schröder

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder ist nach ihrer Baby-Pause zurück in Berlin, zurück in der Politik.

(Foto: dpa)

Sie hätte sagen können, dass sie davon überzeugt ist und deshalb gemeinsam mit der CSU kämpfen wird. Sie hätte auch das Gegenteil sagen können, weil sie monatlich 150 Euro für Mütter, die ihre Kleinkinder nicht in die Kita geben, für Blödsinn hält und deshalb mit der FDP kämpfen wird.

Doch beides unterbleibt: Kristina Schröder stellt sich vor die Kameras und erklärt, sie möchte demnächst erst einmal ein Konzept für das Betreuungsgeld vorlegen. Schließlich seien die Details so tückisch.

Das klingt so langweilig, wie es falsch ist. Beim Betreuungsgeld steckt der Teufel nicht im Detail, er steckt im Prinzip. Denn es geht um die grundsätzliche Frage, ob der Staat jungen Müttern mehr zahlt, wenn sie den Wiedereinstieg in den Job aufschieben.

Mit einem ordentlich gestrigen Weltbild kann man das durchaus für vernünftig halten - aber dann sollte man es wenigstens klar sagen. Ein bisschen Bischof Mixa geht nicht.

Mag sein, dass Kristina Schröders Konzept einen Titel haben wird, der das Reizwort Betreuungsgeld vermeidet. Ein "Elterngeld II" haben ein paar Parteifreundinnen Schröders kürzlich verlangt. Auch diese Idee müsste auf den Tisch. Denn darin kann beides stecken: eine sinnvolle Weiterentwicklung des Elterngeldes, das dann nicht 14 Monate gezahlt wird, sondern möglicherweise 18 - oder aber eine Mogelpackung, die einen neuen Begriff für die alte Idee verwendet. Doch bisher erfährt man es nicht: Die Ministerin ist in ihr Amt zurückgekehrt, ohne es auszufüllen.

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