Kriminalität:Großrazzia gegen Schleuser

  • Die Bundespolizei geht in mehreren Bundesländern gegen mutmaßliche Schleuser vor.
  • Insgesamt werden 24 Wohnungen durchsucht, etwa 500 Beamte sind im Einsatz.
  • Die Behörden gehen davon aus, dass zahlreiche Flüchtlinge durch kriminelle Hinterleute nach Deutschland kamen.

Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen

Die Bundespolizei geht mit einer groß angelegten Razzia in Baden-Württemberg und zwei weiteren Bundesländern gegen international organisierte Schleuserbanden vor. Schwerpunkt der am Mittwochmorgen gestarteten Durchsuchungen sei Nordrhein-Westfalen, aber auch in Niedersachsen und im Südwesten gebe es Aktionen, bestätigte eine Sprecherin der Bundespolizei in Sankt Augustin bei Bonn.

"In Niedersachsen haben gegen 6:00 Uhr Durchsuchungen in Hildesheim und Osnabrück sowie in Lengede im Landkreis Peine begonnen", sagte eine Sprecherin der Bundespolizei in Hannover. Insgesamt werden 24 Wohnungen durchsucht.

Bei der Aktion gegen ein "international weit verzweigtes Schleusernetzwerk" seien Beamte unter anderem in Essen, Gelsenkirchen und Hildesheim unterwegs. Den Angaben zufolge sind allein etwa 500 Beamte der Bundespolizei im Einsatz, darunter auch Spezialeinsatzkräfte. Außerdem werde die Aktion von der Landespolizei unterstützt.

Organisierte Schleuserkriminalität

Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Hildesheim zur Verfolgung der organisierten Schleuserkriminalität. Die Behörden gehen davon aus, dass zahlreiche Flüchtlinge von kriminellen Hinterleuten nach Deutschland gebracht werden. Bei den Verdächtigen soll es sich nach Informationen der Bild-Zeitung um libanesische Großfamilien handeln.

Die Bild berichtete zudem auf Twitter, dass Häuser gestürmt worden seien. Erst vor kurzem hatte der Bundesnachrichtendienst angesichts der vielen Flüchtlinge aus Afghanistan vor einem internationalen Schleppernetzwerk gewarnt.

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