Den ukrainischen Soldaten Denis H. hat es am 10. März getroffen. Beim russischen Angriff auf Popasna im Donbass wurde sein rechtes Bein zerfetzt. "Multiple Schrapnellwunden. Multifraktur der rechten Kniescheibe, Schussbruch des medialen Kondylus des rechten Oberschenkels", heißt es in dem ärztlichen Befund. Denis H. erhielt demnach Erste Hilfe am Verletzungsort. Am 11. März evakuierte man ihn nach Tschassiw Jar, wo ein "Fixateur externe" angebracht wurde - eine Stahlschiene, die sie ihm von außen am Oberschenkel und Unterschenkel angebohrt haben. Danach wurde er nach Dnipro verlegt und von dort zur weiteren Behandlung ins westukrainische Lwiw: "Entfernung von Fremdkörpern (Splitter) aus den Weichteilen, Nachholung des ursprünglich verspäteten Wundverschlusses (Naht)." Denis H. ist 25 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Ohne professionelle Behandlung wird er wohl sein Bein verlieren.
Krieg in der Ukraine:"Wenn das noch eine Weile geht, dann verliert der sein Bein"
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Wohin mit all den schwer verletzten Soldaten? Ukrainische Sanitäter transportieren einen verwundeten Kameraden in ein Krankenhaus in Popasna im Donbass. Doch die Kapazitäten sind begrenzt.
(Foto: Chris McGrath/Getty Images)Eigentlich klingt es recht einfach: Ein verletzter ukrainischer Soldat, ein Bett in Ulm, ein ehemaliger Oberstabsarzt, der sich um den Rest kümmert. Warum ist es dennoch so kompliziert, Schwerverletzte nach Deutschland zu bringen? Der Fall des Denis H.
Von Boris Herrmann, Berlin
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