Kriegsparteien in Afghanistan:Taliban dürfen Büro in Katar eröffnen

Die Taliban sollen nach dem Willen der USA ein Verbindungsbüro in Katar bekommen. Nach anfänglichem Unmut stimmt Afghanistans Präsident Karsai dem Plan nun grundsätzlich zu.

Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat sich offen gegenüber der Eröffnung eines Vertretungsbüros der radikalislamischen Taliban in Katar gezeigt. Sollten die USA auf ein Büro in dem Golfstaat bestehen, dann "stimmen wir zu", sagte Karsai am Montagabend.

Afghanistans Präsident Karsai beugt sich dem Wunsch der USA. (Foto: AFP)

Afghanistan würde jedoch Saudi-Arabien oder die Türkei für Friedensgespräche mit den Taliban vorziehen. Zuvor hatte die Regierung in Kabul stets betont, sie verbitte sich jegliche ausländische Einmischung in die Verhandlungen.

Die afghanischen Taliban haben bislang nicht öffentlich auf die Gesprächsangebote reagiert.

Nach Diplomatenangaben waren Deutschland und die USA mit den Taliban überein gekommen, dass sie ein Verbindungsbüro in Doha, der Hauptstadt des Emirats Katar, eröffnen sollten. Afghanistan hatte sich von der Entscheidung übergangen gefühlt.

Mitte Dezember teilte die afghanische Präsidialverwaltung mit, der Sitz der Taliban-Vertretung sollte sich vorzugsweise in Afghanistan selbst oder in einem islamischen Land befinden - "am besten in Saudi-Arabien oder in der Türkei".

© dapd/AFP/beu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: