Ende des Zweiten Weltkriegs:Die Befreiung

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Gedenken im ehemaligen Konzentrationslager Bergen-Belsen im April 2019. (Foto: Philipp Schulze/dpa)

Das Kriegsende vor 75 Jahren war auch der Anfang eines neuen Europa. Wir dürfen es in der gegenwärtigen Krise nicht verspielen.

Kolumne von Norbert Frei

Es waren Zehntausende, schließlich Millionen, die aufatmen konnten. Fast jeder Kilometer, den die Alliierten im Frühjahr 1945 in Deutschland vorankamen, bedeutete Rettung und Befreiung für Menschen, die eben noch geschunden, gequält, gefoltert oder auf Todesmärsche geschickt worden waren: Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, das ganze Spektrum der Verfolgten in der Gewalt der SS. Die Erfahrungen dieser Männer und Frauen sollten im Zentrum vieler Veranstaltungen stehen, die in diesen Tagen in den KZ-Gedenkstätten geplant waren - als die vielleicht letzten Treffen, an denen noch mehr als eine Handvoll Überlebender aus aller Welt, jüdische wie nicht jüdische, hätte teilnehmen können. Die Pandemie hat diese Begegnungen verhindert, und sie verhindert nun auch ein angemessenes öffentliches Erinnern an den Tag vor 75 Jahren, an dem der Krieg in Europa zu Ende war.

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