Zweiter Weltkrieg 1945:Das blutige Ende des Weltenbrandes

Im Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa: Impressionen der letzten Wochen und Monate des bis dahin nie da gewesenen Blutvergießens.

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(Foto: dpa)

Im Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa: Impressionen der letzten Wochen und Monate des bis dahin nie da gewesenen Blutvergießens. Zerstörte Städte Ende 1944 dringen sowjetische Truppen nach Ostpreußen vor, Anfang 1945 stehen die Westalliierten am Rhein: Das letzte Kapitel der Weltkrieges, die Niederschlagung Nazi-Deutschlands, hat begonnen. Hitlers Krieg war schon lange vor den Bodentruppen in das Land gekommen, von dem er seinen Ausgang genommen hatte: Alliierte Bombenangriffe verheerten die deutschen Metropolen und auch kleinere Städte, Hunderttausende deutsche Zivilisten kamen um. Über die Jahrhunderte gewachsene Bausubstanz verglühte in den Feuersbrünsten, unersetzliche Kulturgüter gingen verloren. Diese Aufnahme zeigt die Innenstadt von Köln. Das einzige nahezu unbeschädigte Gebäude ist der Dom. Foto: dpa

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(Foto: Bundesarchiv 183-J31305)

Letztes Aufgebot Obwohl die militärische Niederlage der Wehrmacht bereits Jahre zuvor an Orten wie Stalingrad und El-Alamein entschieden worden war, drängen die braunen Machthaber darauf, "bis zum letzten Blutstropfen" zu kämpfen. Im "Volkssturm" müssen 60-Jährige antreten, ohne zu zögern ordern die Militärs Kinder und Jugendliche an die Front - gegen die übermächtigen alliierten Streitkräfte bewirken sie nichts: Sie sind das Kanonenfutter für Hitlers blutiges Finale. Dieses Bild entstand Mitte März im schlesischen Lauban. Propagandaminister Joseph Goebbels zeichnet einen 16 Jahre alten Hitlerjungen mit dem Eisernen Kreuz aus. Foto: Bundesarchiv 183-J31305

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(Foto: Bundesarchiv 146-1973-001-30)

Auch Frauen werden, wie diese Aufnahme gezeigt, an Waffen ausgebildet - dies blieben allenfalls Einzelfälle. Das Bild entstand im März 1945 und zeigt eine Frau, die den Umgang mit einer Panzerfaust lernt. Foto: Bundesarchiv 146-1973-001-30

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(Foto: dpa)

Sinnloses Sterben In den letzten Kriegsmonaten kommen auf deutscher Seite besonders viele Soldaten und Zivilisten um. Allein in den vier Tagen der Schlacht um die Seelower Höhen sterben mehr als 80.000 Soldaten, die meisten davon Rotarmisten. Rücksichtslos wird auf deutscher Seite das Durchhalten bis zum "Endsieg" befohlen, an den keiner mehr glaubt. Bei der Verteidigung des Dritten Reiches wird kein Pardon geboten: Standgerichte und zivile Fanatiker bestrafen vernünftige Stimmen und Fahnenflüchtige. Der letzte Wehrmachtsdeserteur wird im Mai 1945 erschossen. Diese Aufnahme zeigt einen deutschen Landser in seinem Erdloch, der sich amerikanischen Soldaten ergeben hat. Foto: dpa

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(Foto: National Archives Washington)

Das Grauen der KZ Mit der Niederlage Deutschlands wird offenbar, welche Brutalität und welches Ausmaß das System der Konzentrationslager hat. Nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz und anderer KZ durch die Rote Armee gelangen die US-Truppen unter anderem nach Dachau und Buchenwald. Unzählige Häftlinge werden vor Kriegsende ermordet, auch in den ersten Wochen im Frieden sterben Tausende Opfer des Nazi-Wahns an Seuchen oder anderen Folgen der KZ-Haft. Diese Aufnahme entstand in Buchenwald einige Tage nach der Befreiung: US-Soldaten und ehemalige Häftlinge stehen vor einem Hänger mit Leichnamen im Innenhof des Krematoriums. Im Hintergrund ist der der Zoologische Garten der SS zu sehen. Foto: National Archives Washington

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(Foto: Bundesarchiv 146-1971-033-33)

Wahnsinn bis zum Ende Adolf Hitler glaubt bis zum Frühjahr an eine Wende. Der Dikator bewegt auf Karten Armeen, die längst vernichtet sind. Eine Kapitulation lehnt er kategorisch ab, Zivilisten oder Soldaten zu schonen, kommt ihm nicht in den Sinn. In seiner Gedankenwelt vom Rassekrieg hat sich das arische deutsche Volk als zu schwach erwiesen - nun soll es mit ihm untergehen. Am 30. April bringt sich Hitler im Berliner Führerbunker mit seiner langjährigen Mätresse Eva Braun um, die er zuvor noch geheiratet hat. In seinem Testament verpflichtet er seine Nachfolger auf Einhaltung der NS-Ideologie - und zeigt ein letztes Mal seinen Judenhass. Diese Aufnahme zeigt Hitler mit Generälen bei der Lagebesprechung im Hauptquartier der Heeresgruppe Weichsel. Vermutlich entstand das Bild Anfang März 1945. Foto: Bundesarchiv 146-1971-033-33

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(Foto: Bundesarchiv 183-R77871)

Hunger und Not Mit den Fronten bricht vielerorts auch die übrige Versorgung zusammen. Brennstoff ist in dem langen, harten Winter Mangelware, die ohnehin seit Jahren rationierten Lebensmittel gehen aus. Es kommt zu Übergriffen alliierter Soldaten; nicht nur Rotarmisten, sondern auch Westallierte vergewaltigen Frauen. Viele der Opfer schweigen bis heute. Diese Aufnahme entsteht in Berlin im Mai 1945. Noch ehe die Kämpfe vorbei sind, wagen sich hungrige Männer auf die Straße, um sich Fleisch aus einem Pferdekadaver herauszuschneiden. Foto: Bundesarchiv 183-R77871

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(Foto: dpa)

Kapitulation der Wehrmacht Die endgültige Niederlage der Wehrmacht folgt wenige Tage nach dem Suizid des "Führers". Die Wehrmacht kapituliert bedingungslos. Am 8. Mai 1945 schweigen die Waffen. Diese Aufnahme zeigt Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, während er die Kapitulation aller deutschen Truppen unterschreibt. Keitel wird zusammen mit anderen NS-Hauptkriegsverbrechern in Nürnberg zum Tode verurteilt und 1946 hingerichtet. Foto: dpa

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(Foto: dpa Texte: odg/mel)

Leid, das nachwirkt Hitlers Überfall auf Polen sechs Jahre zuvor war der Auftakt zu einem bis dato nie da gewesenen Blutvergießen: Millionen Juden und andere von den Nazis als unwert deklarierte Menschen wurden systematisch ermordet, Millionen Soldaten und Zivilisten kamen um, Europa ist in weiten Teilen zerstört, der Krieg fraß sich in andere Kontinente. Das Leid ist längst nicht vorbei: Die Überlebenden sind fürs Leben gezeichnet und traumatisiert; Hunderttausende Soldaten geraten in Kriegsgefangenschaft, Millionen Deutsche verlieren in den nächsten Jahren durch Vertreibungen ihre Heimat. Diese Aufnahme entstand bei Kriegsende in München. Nach der Besetzung der Stadt durch die Amerikaner wird ein langer Zug gefangener deutscher Soldaten durch das Karlstor zum Stachus geführt. Foto: dpa

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