Kriegsbilder aus Syrien:Im Gefechtsstaub von Aleppo

Panzer vor zerstörten Wohnblocks, Rebellen mit Kalaschnikows, trauernde Kämpfer mit blutbeschmierter Kleidung. Die Aufnahmen mehrerer Agenturfotografen aus dem umkämpften Aleppo zeigen ein erschütterndes Bild des Bürgerkriegs in Syrien.

11 Bilder

Ein syrischer Rebellenkämpfer läuft durch die Straßen von Aleppo

Quelle: Reuters

1 / 11

Panzer vor zerstörten Wohnblocks, Rebellen mit Kalaschnikows, trauernde Kämpfer mit blutbeschmierter Kleidung. Die Aufnahmen mehrerer Agenturfotografen aus dem umkämpften Aleppo zeigen ein erschütterndes Bild des Bürgerkriegs in Syrien.

Hinter der Staubwolke lauert der Krieg, lauert die Gefahr. Dieser Kämpfer der Free Syrian Army flüchtet vor der Explosion einer Panzergranate im Zentrum von Aleppo. Wie brutal die regimetreue Armee und die oppositionellen Rebellen sich in der Wirtschaftsmetropole bekämpfen, war lange nur anhand von verschwommenen Aufnahmen des syrischen Staatsfernsehens zu erahnen. Mittlerweile haben sich Kriegsfotografen wie Goran Tomasevic von der Nachrichtenagentur Reuters in die Stadt gewagt - obwohl die Lage dort gefährlicher ist denn je. Auch SZ-Korrespondent Tomas Avenarius hielt sich in Aleppo auf - hier schildert er seine Eindrücke.

A Free Syrian Army fighter reacts after his friend was shot by Syrian Army soldiers during clashes in Salah al-Din neighbourhood in central Aleppo

Quelle: REUTERS

2 / 11

Auch diese Aufnahme stammt von Tomasevic, der schon in seiner Heimat Jugoslawien und in Libyen als Kriegsfotograf gearbeitet hat. Ein Rebellenkämpfer trauert um einen gefallenen Kameraden. An seinen Schuhen klebt Blut. Das Assad-Regime hat Aleppo zur "Mutter aller Schlachten" erklärt. Aufständische berichten von heftigen Attacken der Armee.

-

Quelle: AFP

3 / 11

Ein Rebellenkämpfer posiert mit seinem Gewehr vor einem Wandgemälde in Aleppo, das einst zu Ehren der Familie Assad geschaffen wurde. Der amtierende Präsident Baschar al-Assad (rechts) ist darauf neben seinem Vater Hafis (Mitte) und dem früh verstorbenen Bruder Basil al-Assad zu sehen. (Mehr zu Geschichte der Familie in dieser Bildstrecke.) Die Aufnahme stammt von Ahmad Gharabli, der für die französische Agentur AFP arbeitet.

-

Quelle: AFP

4 / 11

Auch das ist ein Zeichen des Widerstands: Schuhe gelten im arabischen Raum als unrein. Hier haben Rebellen einen Kampfstiefel auf eine Büste des früheren Präsidenten Hafis al-Assad gestellt und in Aleppo auf einem Bürgersteig platziert.

A Syrian Army tank is seen from Salah al-Din neighbourhood in central Aleppo

Quelle: REUTERS

5 / 11

Ein Panzer der syrischen Armee steht vor einem Wohnblock in dem Viertel Salah al-Din (Salahaddin), das seit Tagen umkämpft ist. Bislang sind es vor allem die neueren Stadtteile Aleppos, die ...

A building damaged by a tank shell fired by the Syrian Army the night before is seen in central Aleppo

Quelle: REUTERS

6 / 11

... von Gewalt und Zerstörung betroffen sind. Die regimetreue Armee hat angeblich den Befehl, die seit dem 16. Jahrhundert kaum veränderte altorientalische Innenstadt mit ihren Monumenten und 37 Basaren zu schützen. 1986 erklärte die Unesco Aleppo zum Weltkulturerbe, das nun von den Kämpfen bedroht ist. 2006 war die Stadt, die ...

A man looks at a building damaged by a tank shell fired by the Syrian Army the night before, in central Aleppo

Quelle: REUTERS

7 / 11

... bei Ausbruch der Unruhen etwa 2,5 Millionen Einwohner zählte, auch Kulturhauptstadt des Islam. Von 1993 an wurde die historische Altstadt mit Hilfe der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ/ehemals GTZ) restauriert. Zehn Millionen Euro standen dafür aus einem deutsch-syrischen Schuldenerlass-Abkommen zur Verfügung.

-

Quelle: AP

8 / 11

Nun drohen Kampfflugzeuge, Panzer und Sturmgewehre die jahrelange Arbeit zu zerstören. In dieser Szene, festgehalten vom AP-Fotografen Alberto Prieto, liefern sich Rebellenkämpfer eine Schießerei mit regimetreuen Truppen.

A Free Syrian Army fighter holds a shotgun in central Aleppo

Quelle: REUTERS

9 / 11

Darüber, wie groß der Einfluss der Rebellen in Aleppo tatsächlich ist, gibt es unterschiedliche Angaben. Vor den Kameras der westlichen Medien geben sich die Aufständischen siegessicher.

-

Quelle: AFP

10 / 11

Bis zu 20.000 regimetreue Soldaten sollen einen Angriff auf die Stadt vorbereiten, heißt es. Von Attacken mit Helikoptern und Kampfflugzeugen ist die Rede. Davon scheinbar unbeeindruckt präsentieren diese Rebellenkämpfer ihre Waffen.

A Free Syrian Army fighter holds his rifle during clashes with Syrian Army soldiers in Salah al- Din neighbourhood in central Aleppo

Quelle: REUTERS

11 / 11

Dieser Kämpfer sucht hinter einer Barrikade aus Schutt Schutz vor dem Beschuss der Regierungstruppen. Während Aleppo umkämpft ist, soll die Hauptstadt Damaskus wieder weitgehend unter der Kontrolle der Regierungstruppen sein. Ein Bombenanschlag auf das Staatsfernsehen habe nur geringen Schaden angerichtet, heißt es.

© Süddeutsche.de/mikö/segi
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: