Krieg in Syrien:Assads Armee erklärt sich zum Sieger in Ost-Ghuta

Konflikt in Syrien - Evakuierung von Ost-Ghuta

Ein syrischer Soldat hilft einer alten Frau dabei, ihre Habseligkeiten aus Ost-Ghuta zu bringen.

(Foto: dpa)
  • Die Kämpfe um das syrische Gebiet Ost-Ghuta stehen vor dem Ende.
  • Die Armee von Präsident Assad hat ihren Sieg erklärt, das mit Assad verbündete Russland einigte ich mit den Rebellen in der letzten verbliebenen Rebellenstadt auf einen Truppenabzug.
  • Viele Menschen fliehen in die von Oppositionskräften gehaltene Region Idlib - doch die kann nicht noch mehr Menschen aufnehmen.

Die syrische Armee hat sich zum Sieger im jahrelangen Kampf um die Damaszener Vorortregion Ost-Ghuta erklärt. Mit 38 Bussen wurden am Samstag nach Berichten des staatlichen Fernsehens mehr als 1700 Rebellen und Zivilisten aus vier Orten in die von Oppositionskräften gehaltene Provinz Idlib gefahren.

Militärische Erfolge der Regierungstruppen in den vergangenen Jahren sind oft mit Abkommen verbunden worden, die Rebellen und ihren Familien sicheres Geleit in die Provinz Idlib gewährten. Es gab zuletzt allerdings widersprüchliche Berichte darüber, ob Dschaisch al-Islam ein ähnliches Abkommen mit der syrischen Armee eingegangen ist.

Nach dem vermeintlichen Sieg von Assad in Ost-Ghuta war zunächst nur noch die nördöstlich von Damaskus gelegene Stadt Duma in der Hand von Rebellen der islamistischen Gruppe Dschaisch al-Islam. Am Sonntag gab es dann Aktivisten zufolge eine Einigung zwischen den Rebellen und dem mit Assad verbündeten Russland: Zivilisten und Kämpfer sollen freies Geleit aus der Stadt erhalten.

Die Siegesmeldung im staatlichen Fernsehen verlas Brigadegeneral Ali Mahjub. "Die Bedeutung dieses Siegs liegt in der Wiederherstellung der Sicherheit und Stabilität für die Stadt Damaskus und ihre umliegenden Gebiete, nachdem die Zivilisten unter den Verbrechen von Terroristen mehrere Jahre gelitten haben", sagte er.

Wichtiger Sieg für Assad

Am 18. Februar hatten die Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad mit Unterstützung der russischen Luftwaffe eine Offensive gegen die Rebellen in Ost-Ghuata begonnen. Große Teile der Infrastruktur in der Region wurden zerstört, zahlreiche Menschen getötet. Ost-Ghuta hat wegen seiner Nähe zu Damaskus besondere strategische und symbolische Bedeutung. Seit 2012 hatten mehrere Rebellengruppen das Gebiet kontrolliert, in dem etwa 400 000 Menschen wohnen.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, aus Ost-Ghuta hätten sich in den vergangenen Wochen 100 000 Einwohner in von Regierungstruppen kontrollierte Gebiete begegen, während 38 000 Rebellen und Zivlisten in Richtung der von der Opposition gehaltenen Region Idlib geflüchtet seien.

Idlib ist durch die Ankunft Zehntausender Menschen mittlerweile zu einer der am dichtesten bevölkerten Regionen Syriens geworden. Der höchste UN-Repräsentant in Syrien, Ali Al-Satari, warnte am Samstag im Fernsehsender al-Arabija vor neuen Problemen: "Idlib kann nicht mehr Menschen aufnehmen."

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