Syriens Präsident Baschar al-Assad hat die Vertreibung der Terrormiliz Islamischer Staat aus der Stadt Palmyra als bedeutende Leistung seiner Armee gewürdigt.
Dieser Erfolg gegen den IS sei ein neuer Beweis für die effektive Strategie der Regierungstruppen und ihrer Verbündeten im Krieg gegen den Terrorismus, sagte Assad einem Bericht des Staatsfernsehens zufolge.
In Palmyra liegen einige der spektakulärsten historischen Stätten im Nahen Osten. Nachdem der IS die Stadt im Mai vergangenen Jahres erobert hatte, zerstörte er dort bedeutende antike Ruinen.

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Salem al-Meslet verhandelt als Sprecher der syrischen Opposition in Genf. Er fordert, dass der syrische Diktator vor Gericht kommt.
Angeblich viele Tote unter den Extremisten
Vor etwa drei Wochen begann die Armee mit russischer Luftunterstützung eine Offensive, um die Stadt wieder in ihre Gewalt zu bringen. Am Sonntag meldete das Staatsfernsehen, die Streitkräfte und mit der Regierung verbündete Milizen hätten die vollständige Kontrolle über den Ort übernommen. Die oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte, dass der IS Palmyra verloren habe.
Es habe viele Tote unter den Extremisten gegeben. Experten der Armee seien dabei, dutzende Sprengsätze und Minen in der antiken Stadt zu entschärfen. Die Armee wird von der syrischen und der russischen Luftwaffe unterstützt. Die für Syrien vereinbarte Waffenruhe gilt nicht für den Kampf gegen den IS. Der IS hatte Palmyra im Mai vergangenen Jahres eingenommen.
Eine vollständige Eroberung der Stadt würde den Regierungstruppen den weiteren Weg in den Osten des Landes freimachen. Dort kontrolliert der IS große Teile der Provinzen Deir al-Sor und Rakka.
Archäologische Überreste zerstört
Die Unesco - die Kulturorganisation der Vereinten Nationen - erklärte die Ruinen der ehemaligen Handelsmetropole der legendären Königin Zenobia im Jahr 1980 zum Weltkulturerbe.
Durch ihre Lage an einer der wichtigsten Handelsrouten zwischen dem Römischen Reich, Persien, Indien und China gewann Palmyra in den ersten Jahrhunderten nach Christus stetig an Bedeutung. Nachdem Königin Zenobia römisches Territorium in Ägypten und Judäa erobert hatte, wurde die Stadt im Jahr 272 von den Römern zerstört.

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Das Team besteht aus 60 Personen, darunter Experten der Polizei, aber auch Historiker und Restauratoren. Sie seien "für gefährliche Situationen trainiert".
Der Baal-Tempel, der Baal-Schamin-Tempel, ein Triumphbogen und weitere imposante Ruinen im Tal der Gräber machten das vor dem syrischen Bürgerkrieg beliebte Touristenziel zu einem der bedeutendsten Komplexe antiker Bauten im Nahen Osten.
Alle diese Bauwerke haben Mitglieder des IS gesprengt. Die Unesco spricht von einem Kriegsverbrechen. Der IS betrachtet antike Kulturgüter als Symbole für Götzendienst und Heidentum, die es zu zerstören gelte. Der frühere Chef-Archäologe von Palmyra, Khaled Asaad, wurde vom IS enthauptet.